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Helles

20:21 Uhr – Es ist ein Bier-Unfall. Es sollte ein Helles werden, kaltgehopft mit neuseeländischem Neslon Sauvign und vergoren mit untergäriger Hefe von Kißlegger Kellerbräu. Allerdings ist bei der kalten Lagerung ein Missgeschick geschehen: Das Helle ist zum Teil gefroren. Dadurch wurde dem Bier Wasser entzogen, Alkohol und Aroma wurden intensiver. Ein klassischer Eisbock, der eigentlich keiner werden sollte.

Aussehen tut das Bier aber wie ein astreines Helles: Obwohl es unfiltriert ist, sieht es ziemlich klar aus. Nur eine ganz schwache Trübung lässt sich erkennen. Das helle Goldgelb hat einen feinen Glanz, etwas Kohlensäure ist sichtbar und die üppige, weiße Schaumkrone ist wunderschön.

Der hopfige Geruch erinnert an helle Trauben, überreife helle Beeren, trockenes Gras, gelber Kiwi und Pfirsich. Im Antrunk zeigt das Helle aka. Eisbock gleich eine ziemliche Schwere, Kohlensäure und Spritzigkeit kommen etwas kurz. Vollmundig fließt das Bier über die Zunge. Hopfenherbe und eine leichte Säure lassen zunächst keine süße Fruchtigkeit durchkommen, der erste Eindruck gehört der Stachelbeere. Erst nach einem Moment kommen Trauben und Steinobst mit ihrer leichten Süße zum Vorschein.

In den Backeninnenseiten ist eine etwas alkoholische Säure zu bemerken. Keine Ahnung, wie stark das Bier letztendlich ist, aber jenseits der geplanten 5,4 Prozent auf jeden Fall. Dieser Eindruck setzt sich auch im Abgang fort, wo etwas trockene Herbe dazukommt.

Im Nachgeschmack sind wieder säuerliche, eher unreife Beeren und Trauben zu erkennen. Der Gaumen wird zuerst langsam trocken, vor Speichel nachkommt.

Ein interessantes Bier, aber eben nicht das, das es sein soll. Vielleicht braue ich das nochmal und achten dann besser auf die Temperatur.

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