20:28 Uhr – Die ursprüngliche Idee war, ein schwarzes, salziges Bier mit fruchtiger Hopfung zu brauen. Bei der Rezeptentwicklung hat es sich dann immer mehr in die Richtung eines belgischen Wit-Bieres entwickelt. Nur eben sehr dunkel. Und mit jeder Menge Meersalz. Mit rund 5 Prozent Alkohol fällt das Bier recht leicht aus. Da das Jungbier nur ein kleines bisschen salzig war, habe ich vor der Reifung nochmal ordentlich nachgesalzen. Schlussendlich kamen 1,5 Gramm Salz auf den Liter Bier.
Ebenholzfarben, fast schwarz, und lichtundurchlässig füllt das Bier nach belgischem Vorbild das Glas. Darauf legt sich ein cremefarbener, sehr luftiger Schaum, der aufgrund seiner extremen Luftigkeit nicht besonders länge hält, aber kurz sehr hübsch aussieht.
In die Nase gelangt eine leicht nussige Röstaromatik, dazu kommen Noten von Gewürzen wie Sternanis, Nelke und Koriander. Eine milde Fruchtigkeit lässt sich in diesem Aromenwirrwarr nur mit viel Fantasie als Zitrusnote entlarven.
Der erste Schluck ist überraschend zahm. Leichte Röstaromen vermischen sich mit fruchtiger Süße und den Anklängen der Gewürze, alles wird von der lebhaften und ordentlich vorhandenen Kohlensäure fleißig durcheinandergewirbelt. Durch die Gewürze und die leichte Zitrussüße erinnert das Schwarze Wit beinahe ein kleines bisschen an diese „gesunden“ Colas aus dem Bio-Laden.
Sehr interessant ist, dass das Meersalz überhaupt nicht mehr zu schmecken ist. Als ich das Bier vor einigen Wochen das erste Mal probiert habe, war es noch richtig salzig. Spannend, dass der salzige Geschmack doch ziemlich schnell verfliegt.
Auch der Abgang ist recht mild, eine zarte Mischung aus Säure und Herbe begleiten den Pater Nomis auf den letzten Zentimetern. Im Nachgeschmack legt sich ein herber Geschmack an den Gaumen, der an Orangenschalen, Nelke und Lakritz erinnert. Wenn man es sich ganz arg wünscht, ist es vielleicht Salzlakritz.
