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Urahnin der gehopften Weiße

20:52 Uhr – Die Hopfenweisse von Schneider Weisse ist die Urmutter der Hopfenweissen, gestopften Weizenböcke, Weizen IPAs oder wie auch immer man dazu sagen will: Ein Weizenbier in Bockbierstärke, zusätzlich gehopft. Entstanden ist das Bier 2007, als Schneider-Braumeister Hans-Peter Drexler mit Garrett Oliver, dem Braumeister der Brooklyn Brewery, einen gemeinsamen Sud braute. Das beste aus beiden Welten sollte verein werden: Traditioneller bayerischer Weizendoppelbock und feinste Aromahopfen aus den USA. Das Bier war wohl von Anfang an gut, der bayerische Brauerei fehlte es aber zunächst an Mut, dieses außergewöhnliche Gebräu auch auf dem Deutschen Markt zu verkaufen. Darum gab es die Hopfenweisse zunächst nur in den USA zu kaufen.

Die Flasche, die auf dem Kronkorken mit Tap 05 markiert ist, ist in verschiedenen, frühlingshaften Grüntönen etikettiert. In der Mitte ist natürlich groß das Brauereilogo zu sehen, darunter in lockerer weißen Schrift der Name des Bieres, darunter wiederum in etwas wuchtigeren, gelben Buchstaben der Zusatz „Weizendoppelbock“.

Die Hopfenweisse ist rotgrold und gleichmäßig hefegetrübt, der weiße Schaum ist teils fein-, teils grobporig. Oben heraus strömen intensive Aromen von tropischen Früchten, in erster Linie kann ich Ananas erkennen. Auch ein Hauch der weizentypischen Banane ist dabei, was hervorragend mit der Ananas harmoniert.

Der erste Nipper präsentiert der Zunge eine ordentliche Herbe, die schnell von einem breiten, vollmundigen und etwas harzigen Geschmack abgelöst wird. Zusammen mit einer leichten Alkoholnote erobert sich die fruchtigen, hopfenherben Aromen rund um die sehr reife Ananas das Bier zurück. Ohne süß zu werden, erinnert mich das an gebratene oder eingelegte Früchte. Die gelungene Kombination aus Herbe, Süße, Hopfen, Malz und tropischen Früchten macht das Bier trotz seiner Schwere recht süffig. Bei 8,2 Prozent Alkohol hat es absolutes Genickbruchpotenzial, gerade auch, weil es noch in der Halbliterflasche daherkommt.

Im Abgang merkt man den Alkohol wieder ein bisschen, die Fruchtigkeit entwickelt sich im herben Finale hin zu trockener Grapefruit. Diese dezente Bittere legt sich fest in den Mund und geht da so schnell nicht mehr weg.

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