20:55 Uhr – Schon wieder ein Bierchen aus der Schweiz. Dieses Mal aus dem Hause TurbinenBräu in Zürich. Das Rekord Spezialbier besticht durch sein orange-grünes Retro-Etikett mit gelber Schrift und schwarzem, vierblättrigem Kleeblatt. Sehr außergewöhnlich und irgendwie auch hübsch. Leider muss ich zugeben, dass dieses Schmuckstück nicht nur altbachen aussieht: Es ist bereits im Oktober abgelaufen. Irgendwie muss ich es übersehen haben. Es war zwar einigermaßen artgerecht gelagert, trotzdem bin ich mir natürlich nicht sicher, ob der Geschmack noch so ist, wie er sein soll.
Beim Öffnen des Kronkorkens überschäumt es sofort, keine Chance. Vielleicht ist das schon ein Zeichen des Verfalls? Im Glas ist es aber sehr hübsch anzusehen, farblich ist es zwar recht dunkel, ohne aber in Richtung Schwarzbier zu gehen. Auch wenn es lächerlich klingen mag, für mich ist dieser Farbton ganz klar „Colaweizen“. In der Nase – ich wollte eigentlich nie so hochtrabendes Zeug schreiben, aber diesmal ist es irgendwie echt so – erkenne ich nicht weiter definierte Röstaromen.
Der Geschmack ist erst und kurz überraschend herb, dann wird es schnell recht malzig – für meinen Geschmack schon fast zu malzig. Nach dem Malzschub macht sich eine leicht unangenehme, abgestandene Bittere im Mund breit. Ich hoffe, dass das wirklich am Verfallsdatum liegen kann.
Es ist jetzt nicht generell schlecht – und eine Beurteilung unter den gegebenen Umständen ohnehin unfair – aber ich bräuchte jetzt auf keinen Fall ein zweites Rekord. Schade eigentlich, nachdem optisch sowohl die Flasche als auch das Bier im Glas sehr gefallen hat.