Zum Inhalt springen

Belgischer Bierat

20:09 Uhr – Die WM geht ja weiter. Und zwar mit einem richtigen Leckerbissen: England gegen Belgien. Die Tatsachen, dass beide Mannschaften mit der B-Elf spielen, beide schon eine Runde weiter sind und vielleicht sogar ein zweiter Platz in der Gruppe einen einfacheren Turnierverlauf verspricht, lassen jetzt allerdings doch ein eher langweiliges Spiel befürchten. Aber wer weiß.

Auf jeden Fall habe ich mal wieder ein ländertypisches Bier vor mir stehen. Obwohl ich das aktuelle englische Team schon fast sympathisch finde, bin ich doch noch ein bisschen mehr für Belgien. Darum trinke ich ein belgisches Bier. Und vielleicht auch, weil ich kein englisches im Keller hatte. Dieses Bier macht mir allerdings ein bisschen Angst: Es heißt ganz schlicht Piraat, ist ein sogenanntes Triple Hop. Das bedeutet meiner Meinung nach nur, dass es drei Hopfengaben gab. Aber ganz sicher bin ich da nicht. Des Weiteren ist es ein Ale, also ein obergäriges Bier, das unter anderem mit Reis gebraut wurde. Nun aber das Angsteinflößende: Der Piraat hat 10,5 Prozent Alkohol, über den die kleine, bauchige Drittelliterflasche mit dem beinahe kindlichen Etikett hinwegzutäuschen versucht. Ein Piratenschiff mit goldenen Segeln segelt über den Namensschriftzug und ein grasgrünes Meer. Die Brauerei ist übrigens die Brauerei van Steenberge aus Ertvelde.

Das belgische Bier gefällt in einem tiefen Goldgelb, es ist klar und hat eine schöne weiße Schaumkrone. Es riecht tatsächlich intensiv, aber nicht penetrant, nach Hopfen. Allerdings nicht fruchtig wie mancher Amerikaner, auch nicht besonders herb. Der erste Eindruck macht mich schon neugierig. Nun ist sicher ein guter Zeitpunkt, sich den Hopfen näher anzuschauen: Saaz, Tetra und Aurora wurden je zweimal während dem Hopfensieden beigegeben, anschließend wurde mit Cascade kalt gehopft.

Der Piraat zeigt eine interessante Mischung aus malziger Süße und trockener Herbe, die aber nicht extrem Bitter ist. Vielleicht ist es auch Einbildung, weil ich den Alkoholgehalt kenne, aber ich finde schon, dass es recht alkoholisch schmeckt und fast schon ein bisschen im Magen wärmt. Ich glaube, dass das Bier momentan zu kalt ist, um sich richtig zu entfalten. Darum konzentriere ich mich jetzt mal auf den Kick und nehme in der Halbzeitpause den nächsten Schluck.

22:51 Uhr – Nein, auch mit mehr Temperatur kann der Piraat nicht geschmacklich punkten. Tatsächlich wird die alkoholische Schwere sogar deutlicher. So hübsch Flasche, Zusammensetzung und Optik auch sind: Leider schmeckt mir der Priaat nicht. Schade.

Schlagwörter:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert