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Bienchen summ

21:21 Uhr – Die 0,5 Liter Bügelflasche mit dem grünen Dichtungsgummi wirkt schon rustikal, dazu das ovale rotumrundete Etikett, das neben einem altmodischen Wappen das Foto eines älteren Herrn mit Schnauzer zeigt, das mit Moritz Fiege Gründer überschrieben ist. Moritz Fiege ist laut kleiner Kennzeichnung der Name des Herrn auf dem Etikett und gleichzeitig auch der Name der Brauerei aus Bochum. In deren seit 1736 andauernden Historie gab es wohl mehrere Herren, die den Namen Moritz trugen. Ich schließe aus, dass der auf dem Foto der Gründer ist. Soweit ich weiß, gab es im 18. Jahrhundert noch keine Fotografie. Wenn man in der Ahnengalerie stöbert wird aber klar, dass der Moritz Fiege vom Etikett in Wirklichkeit Johann Fiege hieß. Ganz schön verwirrend alles. Trinken wir lieber.

Das Gründer ist sehr klar und goldgelb mit einem ergiebigen und langlebigen Schaum. Es riecht süßlich-malzig, fast schon leicht blumig und mit einem Hauch von Honig. Der erste Schluck lässt jegliche Herbe vermissen, hinten auf der Zunge schmeckt das Bier aber tatsächlich total nach Honig. Also nicht so, wie wenn man jetzt Honig löffeln würde – es ist ja auch gar nicht süß. Aber das Aroma ist unverkennlich. Auch im Nachgeschmack ist ganz klar wieder Honig zu schmecken und jetzt sogar eine ganz, ganz dezente Hopfenbittere. Zurück bleibt ein trockener Mund, der beinahe vergessen lässt, dass man soeben getrunken hat. Und schon nimmt man den nächsten Schluck.

Den würde man aber ohnehin nehmen, denn das Moritz Fiege Gründer ist ein sehr leckeres und auch sehr überraschendes Bier: Wer hätte gedacht, dass aus dieser konservativen Flasche so ein kreatives Getränk kommt.

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