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Bierbong aus Münster

21:38 Uhr – Diese Flasche Münster Länder Hanf der Brauerei Gruthaus aus Münster habe ich schon eine ganze Weile im Keller stehen. Vor die letzten Sommerblumen auf meinem Balkon verblüht sind, wollte ich sie jetzt endlich mal trinken. So ein Gebräu mit Hanfblüten passt einfach noch herrlich in den Sommer. Der erste Gedanke ist natürlich, dass die Idee mit dem Hanf eine ganze hippe Idee eines noch hipperen Craftbeer-Brauers ist. Tatsächlich scheint die Brauerei allerdings eine über 600 Jahre alte Tradition von Kräuterbieren fortzuführen bzw. wieder aufzugreifen. Also Biertypen aus einer Zeit, in der es das Reinheitsgebot noch längst nicht gab und Bier völlig problemlos mit allen möglichen Kräutern gewürzt werden konnte, zum Beispiel eben mit Hanfblüten. Grut hieß die Kräutermischung, mit der Bier gewürzt wurde, bevor ab dem 13. Jahrhundert der Hopfen nach und nach Einzug erhielt. In Münster gab es beim Rathaus ein eigenes Haus für die Herstellung und den Verkauf von Grut, das Gruthaus. Daher der Name der Brauerei.

Das Etikett ist sehr klar gehalten, hellgrünes Hanfblatt auf grasgrünem Hintergrund, darüber in großen, weißen Druckbuchstaben der Name des Bieres. Rechts oben schaut ein weißer Hahn aus einem Kreis – das Logo der Brauerei.  Im Glas ist das Hanfbier goldgelb-rötlich glänzend und von einem leichten, trüben Schleier durchzogen. Ober drauf thront der etwas gröbere, weiße Schaum.

Das obergärige Landbier verbreitet einen süßlichen, blumigen Duft, der leicht an Tee und Heu erinnert. Im Geschmack ist es ebenfalls sehr süß mit einer leichten Säure und erinnert erst mal eher an Saft als an Bier. Dazu ist es leicht dicklich und schwer, dadurch schmeckt es leider nicht besonders frisch, sondern sogar eher ein wenig abgestanden. Eine leichte Grasigkeit kann man auch erkennen. Ob dieser Geschmack der Süße nun die Hanfblüten sind? Keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie die schmecken müssten. Auf mich wirkt das weich im Mund liegende Kräuterbier irgendwie parfümiert.

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