22:12 Uhr – Nerven wie Stahlseile braucht man manchmal als Internetseitenbetreiber. Zum Beispiel wenn die Internetseite von einem auf den anderen Moment einfach nur noch weiß ist. Grundlos weiß. Da kommt dann schon mal eine kurze Panik auf, was wohl mit all den schönen Daten passiert sein mag und ob die albanischen Hacker wieder ihre Finger im Spiel haben.
Lobend muss ich aber sagen: Ich habe beim kostenlosen Support des Anbieters angerufen, innerhalb von 10 Minuten war alles wieder gut. Dieser Fall tritt angeblich bei einer von 10.000 Installationen auf. Ist ja auch egal. Einen nachträglichen Seelsorger habe ich mir allemal verdient.
Zum Beispiel das Seelsorger-Bier von Neuzeller Kloster-Bräu. Das ist laut Beschreibung das Pils für die göttlichen Momente im Leben. Auf dem Etikett kniet ein deutlich angeschwipster, fülliger Glatzkopf in weißer Kutte, er umklammert ein Fläschchen Bier, während über seinem Haupt ein Heiligenschein leuchtet. Vielleicht soll die schuhlose Comicgestalt ja Gott sein. Mindestens genau so hübsch ist das Pils selbst, nämlich so, wie ein Pils sein soll: Klar und goldgelb mit prächtiger Schaumkrone und lebhaft aufsteigender Kohlensäure.
Der bierige Geruch lässt eine gewisse Herbe erahnen, auch flache Malztöne steigen in die Nase und die Hoffnung auf eine leichte Fruchtigkeit. Der Geschmack ist in der Tat angenehm herb, aber durch die leichte Malzigkeit auch recht vollmundig. Die viele Kohlensäure macht das Seelsorger-Bier sehr spritzig, es schmeckt mir ziemlich gut (auch auf den Schrecken mit dem Ausfall der Seite hier). Der Nachgang ist ebenfalls leicht herb und etwas trocken – gut, dass noch ein bisschen was im Glas ist.