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Ganz schön bitter ey

21:03 Uhr – Heute ist der letzte Kollege fällig, den ich im Frühjahr bei Brewbaker im Wedding gekauft habe: Das Berlin IPA. Das Etikett im gewohnten Design, diese Sorte in Hellblau und dem Molekül-Mann als typischer Berlin-Ort. Im Glas ist das India Pale Ale dunkelgold, eher trüb und matt – und von einer grobporigen Schaumschicht bedeckt.

Ein schöner, hopfig-fruchtiger Duft strömt aus Glas und Flasche, man muss die Nase gar nicht reinhalten. Traube, Banane, vielleicht auch Birne rieche ich da, aber alles auf einer gut herben Ebene. Der Antrunk ist extrem herb, ohne jede Fruchtigkeit und ohne irgendeinen besonderen Geschmack. Der schlanke Körper dazu verleiht dem 5,5 Prozent leichten IPA im Gesamtpaket zunächst eine erstaunliche Wässrigkeit. Im Nachgeschmack kommt nach einiger Zeit aus der Herbe ein schönes, erdiges Hopfenaroma heraus. Auch beim zweiten und dritten Schluck verziehe ich noch das Gesicht. Ich mag herbes Bier ja gerne, aber diese sofortige Bitterkeit ist heftig. Mit etwas Phantasie kann man in dieser trockene Orangenschalen oder Grapefruit finden. Im Mund bleibt so ein bitterer Geschmack, wie wenn man aus Versehen auf Traubenkerne gebissen hat. Die leichte Wässrigkeit bleibt auch, wenn man sich an die Herbe gewöhnt hat. Dazu zeigt sich das Berlin IPA ziemlich trocken und leblos.

So richtig zu meiner Lieblingsbrauerei ist Brewbaker nicht geworden. Das Berliner Blut ist ein außergewöhnliches Bier, das Bellevue Pils ein ganz ordentliches Pils, das Pale Ale und das IPA fallen in ihren Gattungen eher durch, das Helle fand ich sogar richtig schlecht. Immerhin alles bio.

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