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Harte Arbeit, gerechter Lohn

23:30 Uhr – Da ist die letzte Arbeitswoche im April auch schon wieder geschafft. Gut, Home-Office ist jetzt vielleicht nicht ganz so hart wie Kohleabbau unter Tage, aber dennoch: Harte Arbeit, gerechter Lohn. Das ist der Leitspruch der Bergmann Brauerei in Dortmund. Deren Stehbierhalle habe ich nach einem Messebesuch im Februar besucht. Das ist eine interessante Sache, quasi ein Indoor-Biergarten, der nicht von Blasmusik und Kastanien lebt, sondern von kühlem Industriedesign und verdreckten Arbeitern. Zugegeben, die klassischen Kumpel gibt es dort nicht (mehr) und auch sonst war es ganz angenehm, zumal es draußen in Strömen geregnet hat. Der Name Stehbierhalle ist übrigens irreführend, heutzutage kann man dort durchaus sitzen. Mein Lieblingsbier dort war die Hopfensünde, aber das gab es nur in großen Flaschen für ein Schweinegeld zu kaufen. Darum habe ich ganz klassischen ein Pils mitgenommen.

Das Design ist schlicht und modern, das mag ich sehr. Schwarzer Hintergrund, wenig und klare weiße Schrift, zentral das rote Logo der Brauerei. Fertig. Im Pilsglas ist das Bier sehr hübsch anzusehen, für ein Pils hat es sogar einen recht dunklen Goldton. Im weißen Schaum, der nicht sehr lange durchhält, hinterlässt die aufsteigende Kohlensäure ihre Abdrücke. In der Nase kommt nicht viel an, und das, was man riecht, ist ganz klassischer, leicht malziger Geruch von Lagerbier.

Der Antrunk ist würzig und vollmundig, auch hier liegt für ein Pils ganz schön viel Wumms drin. Schmecken tut es auf jeden Fall gut, es läuft in großen Schlücken den Hals hinab. Eine süffige Angelegenheit, die mich aber trotzdem mehr an ein Export oder ein würziges Helles erinnert, als an ein Pils. Das liegt sicher auch an der quasi nicht vorhandenen Herbe und der durchaus vorhandenen Süße. Wie dem auch sei: Ein absolut Kneipen- und Trinkhallen taugliches Gebräu mit 4,8 Prozent Alkohol, von dem man am Abend sicher einige in die durstige Kehle schütten kann.

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