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Hawaiizen, die Südseeweisse

21:24 Uhr – Die Idee zu diesem Bier kam mir bei einem Cocktail namens CocoMango an einer Strandbar auf der mexikanischen Isla Mujeres. Ich wollte ein Bier kreieren, das stark nach Kokosnuss und Mango schmeckt. Ich habe dazu fast ein halbes Jahr recherchiert und überlegt, wie man das machen könnte. Ich habe über Experimente mit Kokosmilch oder Kokoswasser nachgedacht, über Mangopüree und Sirup. Letztendlich habe ich mich aber entschieden, ein reinheitsgebotkonformes Bier zu brauen, ein stark gehopftes Hefeweizen. Mit den Hopfensorten Citra, der unter anderem Mangoaromen nachgesagt werden und der Sorte Sorachi Ace, die mit einem auffälligen Kokosaroma beschrieben wird. Schon beim ersten Probieren war allerdings klar, dass dieses Bier nicht nach Mango schmeckt, und überhaupt nicht nach Kokosnuss. Ein sommerliches Urlaubsbier war es schon geworden, eben kein CocoMango. Mehr so eine Südseeweisse, ein Hawaiizen.

Auf das sehr blaue Etikett habe ich einsprechend eine Südseeschönheit gepackt, die im Baströckchen und mit Blumenkette ein gefülltes Weizenglas präsentiert. In der orangenen Farbe des Bieres steht auch der Name des Bieres drauf. Die Rückseite der Flasche verrät außerdem, dass es sich um einen handwerklich gebrauten Hopfenpunsch mit Hefe handelt.

Im Drittelliter Weizenglas liegt das Weizenbier dunkelgelb, leicht orange schon, mit einer typischen Hefetrübung und einer sehr schönen, festen Schaumkrone. Es duftet nach Hefe und Brot, dabei aber recht frisch und leicht fruchtig, was mich etwas an Punsch erinnert.

Im Antrunk zeigt sich zunächst ein runder, milder Geschmack, das spritzige Hefeweizen ist zu erkennen. Schnell gesellt sich dann eine für Weizen sehr ausgeprägte Hopfenherbe dazu. Die bringt eine leicht säuerliche Fruchtigkeit, ich schmecke Ananas und gelbes Steinobst. Erfrischend! Der Abgang ist brotig-trocken, die Hefe schlägt nun voll durch.

Das Bier ist nicht so geworden, wie es ursprünglich hätte werden sollen. Das muss man klar sagen. Wenn man die Vorgeschichte allerdings nicht erzählt, ist das Hawaiizen ein gemütlicher Durstlöscher für warme Sommerabende geworden. Interessanterweise hab ich auf diesen Brauversuch so viel positive, fast schon euphorische, Rückmeldung zum Geschmack bekommen, wie noch nie. Das ist ja auch schön.

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