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Im Namen des Paters

18:18 Uhr – In der Vorweihnachtszeit darf man auch mal ein Bier trinken, mit dem die katholische Kirche unterstützt wird. Und die Geschichte dazu geht so: Ein Dekan aus Memmingen hat bemerkt, dass in Pandemiezeiten auch immer weniger Geld im Klingelbeutel landet. Mit dem Brauer von Herr Max & Frau Hopfen aus dem nahegelegenen Holzgünz beschließt er darum, ein eigenes Bier zu brauen und mit dem Verkauf ein paar Einnahmen zu generieren. Und der Kleinbrauer bekommt auch was davon ab, dem geht es mit Corona vermutlich auch nicht so gut.

Das Bier heißt Kreuzherrnbier und geht auf diesen Orden zurück, der bis 1803 in Memmingen war. An einem alten Bierrezept der Kreuzherrn orientiert sich jetzt auch das neue Bier, das ein Weißgerstenbier ist. Also ein obergäriges Bier mit hauptsächlich Gerstenmalz in der Schüttung, aber auch etwas Weizenmalz. Auf dem blauen Etikett ist in einem roten Kreis dann auch ein Kreuzherr zu sehen, in dunkelblauer Kutte samt goldenen Symbolen, mit dunkelblauem Käppchen – und natürlich mit einem riesigen Krug Bier in der Hand.

Trüb und goldgelb füllt das Kirchenbier den Bierkrug, der Schaum ist dunkelweiß und extrem feinporig. Er hügelt sich uneben über das Bier. Sieht gut aus – und duftet auch fein: Leichte Quittenaromen, Minze und ein guter Schluck kalter Kräutertee. Vor allem riecht das Bier äußerst frisch und spritzig – und gar nicht nach jahrhundertealtem Kirchenmuff.

So nippt man sich auch nicht nur kurz an dieses Bier ran, sondern nimmt direkt zwei richtig große Schlücke. Und die schmecken gut. Sehr erfrischend, spritzig, dezente Frucht und leichte Herbe. Ein perfektes Durstlöscherbier, das für seine 4,7 Prozent Alkohol dennoch einen recht vollen Körper hat.

Das Herausstechend ist diese leichte Zitrusherbe, die sich in einen schmackhaften Sud aus Kräutern und frischer Minze bettet. Diese Kombination begleitet auch den leicht herben Abgang, erst im Nachgeschmack kommt eine regelrechte Bitterkeit in den Mund, die das Bier aber prima abrundet. Ich bin begeistert!

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