21:44 Uhr – Altbier. Was weiß man schon über Altbier? Dass es aus dem Rheinischen kommt, aber auf keinen Fall aus Köln. Vielleicht aus Düsseldorf. Dass es ein Altbierlied gibt, das die Toten Hosen gesungen haben. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich schon mal ein Altbier getrunken habe. Wahrscheinlich schon, als ich einst mal von Köln aus einen Ausflug auf die andere Rheinseite gemacht habe. Falls ihr genau so wenig von Altbier wisst, wie ich – hier kommt eine Portion Schlauheit:
Altbier ist ein obergäriges Bier, also genau wie Hefeweizen, Kölsch oder auch englische und amerikanische Ales. Im Gegensatz zu diesen anderen obergärigen Bieren ist das Alt aber eher dunkel und nur aus Gerstenmalz gebraut (in Weizen und Kölsch gehört auch Weizen). „Alt“ ist das Bier nicht, weil es tatsächlich alt ist oder lange gelagert wurde, sondern weil es nach alter Brauart gebraut wird. Getrunken wird es aus kurzen 0,2 Liter Gläsern oder Alt-Pokalen.
Mit beiden Gläserarten kann ich zwar nicht dienen, dennoch probiere ich heute meine Flasche Füchschen Alt von der Brauerei im Füchschen in Düsseldorf. Die Halbliter-Bügelflasche ziert ein tiefschwarzes Etikett mit feinem roten Rand, auf dem in weißer, alter Schrift der Name des Bieres steht. Darüber ist in einem roten Kreis ein Fuchs zu sehen, der um einen überschäumenden Krug voller rotem Bier schleicht.
Natürlich ist das Alt dunkel, aber nicht schwarz. Eher Kastanienfarben – und klar. Der feine Schaum ist schön weiß und hält sich wacker. Der Geruch ist süßlich-malzig, vielleicht sogar ein bisschen harzig. Der Duft ist zwar leicht zu erkennen, aber nicht zu intensiv und aufdringlich. Der Erste Schluck ist dann mal wieder überraschend; überraschend herb. Von der erschnupperten Süße ist in dem 4,8 Prozent starken Getränk überhaupt nichts mehr zu finden. Diese Kombination aus Malzigkeit und Herbe ist (für mich) etwas ziemlich Außergewöhnliches, aber durchaus ganz gutes. Das Füchschen Alt zeigt, dass dunkles Bier nicht süß sein muss. Aromen von Tannennadeln und Nüssen umspielen den Gaumen, vor sich eine erdige und trockene Herbe im gesamten Mund breit macht.
Gar nicht so übel, dieses Altbier. Da werde ich in Zukunft sich mal noch das ein oder andere probieren.