18:53 Uhr – Fastenbier war für mich bisher ein besonders starkes, schweres, alkoholreiches Gebräu, das den hart körperlich arbeitenden Mönchen bei möglichst wenig Nahrungsaufnahme über die Fastenzeit retten sollte. Dazu passt das Fastenbier von Neumarkter Lammsbräu so gar nicht: Es ist isotonisch, stark kalorienreduziert und mit 0,5 Prozent fast alkoholfrei. Spannend finde ich auch, dass es sich um ein dunkles Alkoholfreies handelt – auch eine seltene Kombination.
Das Etikett auf rotem Grund ist geprägt von einer weißen Form in Wappenform, in der der Name dies Bieres und der Brauerei steht, außerdem das Logo des Misereor Hilfswerks (ein Euro pro Kiste gehen dort hin). Zu sehen ist auch das Brauereilogo, ein süßes weißes Lamm, das auf einem Bierfass liegt. Die Flasche ist bauchig und langhalsig, ins grüne Glas ist wiederum der Name der Brauerei geprägt.
Im Glas ist das Bio-Fastenbier sehr hübsch, die Kastanienfarbe ist trotz ihrer Dunkelheit recht klar und von einer festen, dauerhaften, leicht cremefarbenen Schaumschicht überdeckt. In die Nase strömen süßliche Gerüche von trockenem Gerstenmalz und Karamell. Andere Aromen, die an Bier, Hopfen, Herbe oder Röstung erinnern könnten, fehlen komplett.
Dieser Eindruck bestätigt sich auch im Geschmack. Ich habe schon seit Jahren kein Malzbier mehr getrunken, aber in diese Richtung geht es schon sehr. Vielleicht weniger süß, aber genau deshalb recht süffig, ohne wässrig zu sein. Mit Bier hat es vielleicht geschmacklich nicht extrem viel zu tun, aber als Erfrischungsgetränk ist es toll. Im Abgang wird die Süße von einer ganz, ganz leichten Hopfenherbe abgefedert, die doch noch eine Fährte in Richtung Bier liegt.