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Orangenkick

17:47 Uhr – Schon wieder so ein Tag, an dem man stundenlang aus dem Fenster des Home Offices guckt und sich auf das Feierabendbier freut. Das Gute an diesen Zeiten ist ja, dass der Weg zwischen Schreibtisch, Kühlschrank und Balkon sehr überschaubar ist. Hoffentlich passend zu genialen Wetter eine fruchtige Erfrischung aus Neu-Ulm: Das Orange Summit von der Schlössle Brauerei, ein Biermischgetränk aus 90% obergärigem Bier und 10% Orangenlimo.

Das Etikett ist vor allem Orange, durch die orangene Fläche schimmert eine Holzmaserung. In weißer Schrift stehen die wichtigsten Infos zum Getränk geschrieben, im Zentrum befindet sich ein weißer Kreis, in dem eine ganze, eine halbe und eine viertel Orange zu sehen sind. Nichts überragend Ausgefallenes oder Hübsches, aber ein ganz guter Versuch, das Thema Orange in einer Mischung aus moderner Craft-Beer-Optik und traditioneller Brauerei-Anmutung darzustellen.

Im Glas ist das Orangenbier schön anzusehen, die rötlich-braune Farbe geht in Richtung Bernstein. Die Trübe lässt kein Licht durch die Flüssigkeit. Der Schaum ist fest und grobporig. Der Geruch ist nicht aufdringlich, aber letztlich doch intensiv. Zuerst schießen mit die etwas abgestandenen Aromen von Orangenschalen in die Nase, dazu eine gewisse süßliche Erdigkeit und ein Hauch von Karamell. Es riecht bei weitem nicht so fruchtig-frisch, wie ich mir das erwünscht hatte, es hängt vielmehr eine Schwere in der Luft.

Der erste Schluck offenbart, dass es sich bei dem verwendeten Bier um ein ziemlich herbes Tröpfchen handeln muss, denn die bitteren Töne sind absolut dominant. Dazu gesellt sich eine unterschwellige Rauchnote, auch einige Röstaromen. Ein solches Bier hatte ich nicht erwartet, aber es gefällt mir ganz gut. Nach und nach bahnt sich auch die Orange in Form von fruchtiger Säure ihren Weg an die Geschmacksnerven. Am ehestens erinnert mich das Ganze an ein sehr herbes, leicht modriges Witbier. Im Abgang kommt nochmal die Bittere des weißen Teils einer Orangenschale zur Geltung.

Gibt es eigentlich dieses Orangen-Radler von Warsteiner noch?

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