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Tettnanger Glasware

21:50 Uhr – Das heutige Feierabendbier gibt es nur, weil es so schön zum Glas passt. Ich habe nämlich kürzlich einen absolutes Superschnäppchen gemacht und mir einen Karton Biergläser aus der Serie „175 Jahre Tettnanger Hopfen – Feinster Biergenuss“ für sehr kleines Geld gekauft. Das sind sehr moderne, Brewhouse-artige, feine Biergläser, die nach oben etwas weiter werden. Offiziell passen 0,3 Liter rein, aber der Eichstrich ist so weit unten, dass vermutlich fast ein halber Liter in das Glas geht. Ins Tettnanger Glas kommt zur Premiere natürlich ein Tettnanger Bier. Und zwar ein Keller-Pils der Tettnager Kronenbrauerei. Und ja, ich weiß, dass mein neues Glas kein Pilsglas ist.

Die Optik der Halbliter-Bügelflasche folgt der Serie der Tettnager Biere: Schlichtes, komplett weißes Etikett, darauf ein großes, olivfarbenes P in Frakturschrift, darunter der Name des Bieres und die Zutatenliste. Das Bier selbst wirkt recht dünn, die goldgelbe Farbe ist matt und leicht trüb. Dass es trotzdem Lust auf den ersten Schluck macht, verdankt das Getränk aus Bio-Zutaten seiner herrlichen Schaumkrone.

In die Nase strömt ein erfrischender Hopfenduft, in dem neben Kräutern auch ein Hauch von Minze mitzuschwingen scheint. Nicht zu intensiv, aber sehr angenehm im Geruch. Der erste Schluck macht mich etwas ratlos. Ich weiß nicht, was ich vom Keller-Pils halten soll. Ich schwanke zwischen „charakterlos“, „Fehlaroma“, „eher ein Helles“ und „doch ganz schön bitter“ hin und her. Der Reihe nach: Der Körper ist recht dünn, von Malz oder Getreide ist nichts zu spüren. Das ist für ein Pils ja auch ganz vernünftig so. Direkt kitzelt eine hopfige Herbe am Gaumen, die im Abgang aber sofort zu einer leicht seifigen Bittere wird. Zurück bleiben ein würziger, trockener Geschmack und die Lust auf den nächsten Schluck. Also doch irgendwie eine süffige Angelegenheit mit seinen 4,7 Prozent Alkohol. Und ich mag mein neues Glas sehr.  

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