21:53 Uhr – Nachdem ich am Samstagmorgen die Gerstenhalme geschnitten habe, habe ich mich am Nachmittag ans grobe Vorsortieren gemacht: Halme und Blätter von den Ähren trennen. Das war bei der kleinen Menge schon ganz schön viel Arbeit. Völlig aussichtslos war es aber, von Hand die einzelnen Kerne aus den Ähren zu pulen. Also habe ich den Küchenmixer mit einem stumpfen Aufsatz zum Minidrescher umfunktioniert und gedroschen, was das Zeug hält. Das hat sogar einigermaßen gut funktioniert und die Ähren in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt. Und im Mixer ist ein Plastikteil durchgebrannt. Ein bisschen Schwund gibt’s immer.
Die nächste Herausforderung war nun, die Spreu von der Gerste zu trennen. Wieder eine Arbeit, die von Hand viel zu aufwändig wäre. Zuerst habe ich es mit Wind versucht. Ich habe in die Schüssel geblasen – und tatsächlich sind die ganz leichten Bestandteile davongeflogen. Trotzdem war noch viel zu viel übrig. Mir kam dann die Idee, alles in einen Eimer voll Wasser zu geben. Das hat wirklich einwandfrei funktioniert, die Kerne sind abgesunken, alles andere blieb oben. Zwischenziel erreicht.
Jetzt die Enttäuschung: Es sind nur sehr, sehr wenige Kerne übrig geblieben. Genau genommen 11 Gramm. Keine Hand voll. Aber 11 Gramm sind 11 Gramm und nicht nichts. Also lebt das Balkonbier weiter, auch wenn es (wenn überhaupt) nur sehr wenig werden wird. Und es konnte mit dem Mälzen losgehen. Heute Abend habe ich die Gerste für zwei Stunden in lauwarmes Wasser eingelegt, soeben habe ich sie abgesiebt und zum trocknen auf ein Teller gelegt. Dort bleiben sie bis morgen früh, dann wiederhole ich den Vorgang. Im Idealfall fangen die Samen dann bald zu keimen an. Es bleibt spannend und ich berichte weiter.
Achso, der am Samstag geerntete Hopfen ist inzwischen an der Sonne schön getrocknet und auch schon eingefroren.