18:21 Uhr – Mein lieber Freund Basti hat mir aus der Flitterwochen in Österreich ein Pils mitgebracht, das in einer grünen Drittelliterflasche steckt. Das weckt natürlich Erinnerungen an die vielen gemeinsam getrunkenen Härle Pils. Dieses hier ist aber ein Zillertal Pils aus Zell am Ziller.
Das Etikett ist sehr aufgeräumt und wirkt dadurch schon beinahe edel. Auf dem elfenbeinfarbenen Hintergrund befindet sich lediglich das grün-rote Brauereilogo, das einen Steinbock über dem groß geschriebenen Namen der Brauerei zeigt, der Name des Biers und der Hinweis auf die „Premium Classe“ des Produktes. Laut Rückenetikett handelt es sich um Österreichs erstes Pils. Die Brauerei gibt es schon seit dem Jahr 1500.
Optisch ist es ein ganz klassisches Pils, eher eines der dünneren Sorte: Helles und extrem klares Goldgelb mit lebendiger Kohlensäure und einer zunächst üppigen weißen Schaumkrone, die schnell in sich zusammenfällt.
Im Geruch dominiert für ein Pils etwas untypischerweise die Malzsüße, von herben Hopfentönen ist wenig zu riechen. Im Mund ist das Bier dann überraschend würzig und vollmundig, auch wenn weiterhin fast jegliche Herbe fehlt. Dafür hält sich auch das Malz vornehm zurück, was zu einem schlanken, süffigen und erfrischenden Pilserlebnis führt. Erst im Nachgeschmack deuten sich leichte Hopfenaromen an.
Ein schönes, rundes Bier, an dem es nichts auszusetzen gibt. Für meinen Pilsgeschmack fehlt etwas die Herbe, aber für ein leichtes Bierchen ist dieser Artgenosse aus dem Zillertal mehr als in Ordnung.