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Pfeffersack

22:07 Uhr – Zum Start ins Wochenende ein Pils aus dem hohen Norden Hamburgs. Bei Bier aus Hamburg denkt man vielleicht erst an Astra, oder im Idealfall an Landgang oder Überquell. Bei Pils kann man natürlich auch an Ratsherrn denken. Ich habe ja lange geglaubt, dass das eine alteingesessene Hamburger Brauerei ist. Tatsächlich gibt es die aber erst seit 2012 und es ist eigentlich eine sehr klassische Craft Beer Brauerei. Auch recht. Auf dem Verkostungsplan steht auf jeden Fall das New Era Pfeffersack Pilsener. Es handelt sich dabei tatsächlich um ein Gewürzbier mit Koriander, Kardamom, Pfeffer, Zimt und vielem mehr. Das lässt sich schön mit Hamburg als einstigem Umschlagplatz für orientalische Gewürze erklären.

Das Design gefällt mir sehr gut. Dort ist eine Abwandlung des Brauereilogos, einem Ratsherrn mit auffälliger Halskrause, zu sehen. Dieser Ratsherr hat als Körper ein typisch hanseatisches Lagerhaus aus rotbraunen Ziegeln, zwischen Halskrause und braunem Melonenhut ist nicht etwa ein Gesicht zu sehen, sondern ein Pfeffersack mit Schäufelchen. Davor ein Monokel, dort, wo das Auge sein sollte. Die Darstellung erinnert an ein Werk von Salvador Dalí. Der Hintergrund ist olivgrün, umrandet ist das Etikett im gleichen Gelb wie der Kronkorken.

Im Glas ist der Pfeffersack goldgelb und leicht trüb, die lebendige Kohlensäure sorgt für eine herrliche Schaumkrone. Für ein Pils sieht es sehr kräftig aus, das ist ja auch ganz schön. Auf den Riechrezeptoren laden wirklich Gerüche von Gewürzen, die allerdings schwer zu definieren sind. Am ehesten vermag ich noch Ingwer zu erkennen, vielleicht auch einen Hauch von Curry. Auf jeden Fall geht es in die orientalische Richtung.

Im Geschmack ist das Pils zunächst ziemlich mild, denn die erwartete Herbe kommt nicht. Dann zeigen sich aber rasch wieder diese Würzaromen. Ich kenne mich mit Gewürzen leider nicht so gut aus, als dass ich die jetzt im Detail bestimmen könnte. Am Gaumen kitzelt der Pfeffer, da bin ich mir sicher. Nach und nach kommt dann doch noch eine leichte Bitterkeit zum Vorschein, die mir aber auch von den Gewürzen und nicht vom Hopfen zu stammen scheint. Außerdem ist da eine leicht fruchtige Säure zu spüren, die dem 4,9 Prozent starken Bier eine gewisse Frische verleiht. Ein interessantes Geschmackserblebnis!

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