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Coffee und Café

16:04 Uhr – Zur nachmittäglichen Kaffeezeit habe ich mir heute mal was besonders einfallen lassen. Da ich offenbar nicht der einzige war, der in letzter Zeit die Idee hatte, ein Lagerbier mit Kaffee zu brauen, vergleiche ich heute mein selbstgebrautes La Jarocha Café Lager mit dem ÜberQuell Pachamama Coffee Lager aus Hamburg.

Kurz ein paar Fakten zu den Bieren:

La Jarocha Café Lager: Gerstenmalz und Maisflocken, Hopfensorte Kazbek, mexikanischer Kaffee als Coldbrew, untergärig, 3,7% Alkohol.

Pachamama Coffee Lager: Gerstenmalz, Hopfensorte Smaragd, bolivianischer Kaffee als Coldbrew, untergärig, 5,4 Prozent Alkohol.

Ich finde, dass man hier schön erkennen kann, wie die gleiche Idee dann doch auf zwei etwas verschiedenen Pfaden umgesetzt wurde. Während ich mein eigenes Design schon an anderer Stelle erklärt habe, möchte ich noch kurz auf das Etikett von ÜberQuell eingehen. Das besteht aus einem Muster von bunten Quadraten, die die Struktur von grobem Stoff haben. Darauf in schwarz das Logo der Brauerei und der Rösterei, mit der zusammengearbeitet wurde. Gefällt mir gut. Nun aber ab ins Glas!

Farblich ist das Pachamama deutlich dunkler als La Jarocha, es geht in ein deutliches Kupfer, fast schon leicht in ein Kastanienbraun. Das Selbstgebraute ist dunkelgold. Beide Biere sind von einer nicht besonders langatmigen, feinen Schaumschicht überzogen. Beide Biere sind außerdem auch leicht trüb, die Kohlensäure ist im Pachamama feiner.

Das Pachamama riecht nach geröstetem Kaffee und etwas dunkler Schokolade, dazu kommen leicht blumige Töne und süße Lakritze. La Jarocha hat einen viel fruchtigeren, süßeren Duft, der Kaffee ist nicht so offensichtlich, dafür kommt ein Hauch von süßer Orange in die Nase.

Im Antrunk ist La Jarocha hopfenherb, Orangenzesten und eine Kräuterbittere sind der erste Eindruck. Das Pachamama kommt genau von der anderen Seite: Es startet sehr süß und weich und kommt sehr spritzig rüber. Im weiteren Trinkverlauf wird es gar leicht nussig, cremige Kaffeearomen könnten auch von dunkler Schokolade stammen. Auch Spuren von getrockneten Früchten sind dabei – aber alles sehr dezent, aufgesetzt auf einen stabilen Malzkörper. Bei La Jarocha bleibt die trockene Zitrusherbe das bestimmende Element, die süßlich-bitteren Töne des Kaffees kommen aufgrund des leichten Körpers intensiv durch.

Auch im Abgang gibt bei meinem selbstgebrauten Bier die Herbe ganz klar den Ton an. Es bleibt der trockene Nachgeschmack von kaltem, nicht zu starkem Kaffee und ein bisschen was von Orangenschalen – und zwar ziemlich lange bleibt das. Das Pachamama geht sehr weich ab, die dicke Süße von getrockneten Früchten schmeichelt dem Gaumen. Die leichte Herbe bemerkt man erst in Nachgeschmack so richtig, hier fühlt es sich nach gesüßtem Kaffee an.

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