17:39 Uhr – Ein saures, fruchtiges Bierchen ist jetzt vielleicht nicht gerade das klassische Winterbier für einem verregneten Misttag. Aber wenn man gerade Lust drauf hat, geht das sicher. Vor mir steht das Hophop Hurray Sour IPA von Hoppebräu. Dabei handelt es sich um ein India Pale Ale, das ausschließlich mit der Hopfensorte Amarillo gebraut wurde und dann irgendwie gesäuert wurde. Da in der Zutatenliste kein Joghurt, Milchsäure oder etwas anderes Verdächtiges auftaucht, gehe ich davon aus, dass bestimmte Hefen für die Säure eingesetzt wurden.
Das weiße Etikett der Halbliterflasche ist übersäht mit hellgrünen Punkten, im gleichen Grün und Schwarz steht der Name des Bieres drauf. Neben dem Logo von Hoppebräu ist noch ein weiteres Logo zu finden, das von Hopsters Craft Beer. Das ist eine Brauerei in der Nähe von Barcelona – und ich gehe mal davon aus, dass es sich hier um ein Gemeinschaftsprojekt aus Katalonien und Bayern handelt.
Das Sauerbier ist matt, leicht getrübt und dunkel strohgelb. Auf ihm sitzt eine herrliche, absolut weiße Schaumkrone, die mit platzenden Bläschen sehr lebhaft wirkt. Der Geruch ist fruchtig-sauer und damit ganz klar nach Zitrone, aber auch ein bisschen grüner Tee kommt in meine Nase. Leider assoziiere ich hier dezentes Putzmittel, was mir nicht so gut gefällt.
Der Antrunk ist längst nicht so sauer und zitronig, wie die Nase angekündigt hat. Etwas überrascht stellte ich einen zwar süffig-leichten, aber durchaus vorhanden, stabilen Getreidekörper fest. Weizen- und Hafermalz sorgen hier für eine angenehme Weichheit. Die Säure ist natürlich vorhanden, aber weit weg vom Biss in eine Zitrone. Ich bin eher bei Zitronentee oder einem noch etwas unreifen Pfirsich. Dazu kommen frische Töne von Zitronenmelisse. Schon ein sehr süffiges Bier, das an einem heißen Sommertag mit seinen 5,5 Prozent Alkohol ein gefährliches Unterfangen sein könnte.
Hinten seitlich an der Zunge und oben, ganz hinten am Gaumen, kommt im Abgang die Säure nochmal richtig schön raus. Eine tolle, fruchtige Säure die mich vor allem an Ananassaft erinnert, auch die Zitrone ist natürlich wieder mit von der Partie. Im Nachklangt legt sich eine Trockenheit auf die Zunge, die mich an Zitronen- oder Grüntee erinnert. Spannendes Sour IPA, das ich mir wirklich toll im Sommer vorstellen kann – aber nichts, was ich jetzt andauernd bräuchte.