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Ciao Reale

21:50 Uhr – In einer edlen, bauchigen Flasche, die wie die Miniatur eine Champagnerflasche aussieht, ist das ReAle aus Italien verpackt. In einem blauen, weinrot umrandeten Wappen, steht dieser Name dies Bieres, wobei das kleine e von Re in zwei Hopfendolden ausläuft, die auch Blumen sein könnten. Ins Auge sticht allerdings zunächst das Halsetikett, auf dem, ebenfalls auf blauem Grund, ein weißer Turm zu sehen ist. Oben hat er Schießscharten, unten ein rundes Tor. Dieser Turm findet sich auch ins Glas eingraviert rund um die Flasche. Das ReAle (soll das wohl ein Wortspiel sein?) hat 6,4 Prozent Alkohol und soll nach Art eines englischen India Pale Ale gebraut sein. Die Brauerei rauszufinden ist im mehrsprachigen Kleingedruckten gar nicht so einfach, aber: Es ist Birra del Borgo aus Rom.

Bronzefarben ist das italienische IPA, dazu leicht getrübt und mit einer gelblichen, eher dünnen und kurzlebigen Schaumschicht geschmückt. Der Geruch ist süßlich schwer, vergorene Früchte steigen in die Nase. Etwas Orange und Mandarine, aber auch Ananas und Rhabarber.

Der erste Schluck ist ziemlich herb, die Bittere vermischt sich aber schnell mit dieser etwa säuerlichen Süße von gärendem Obst. Die geht Hand in Hand mit einem intensiven, für mein Empfinden unangenehmen Alkoholgeschmack. Der drängt sich so auf, dass es wirklich schwer ist, noch etwas anderes in dem Bier zu finden. Und es macht auch keinen Spaß, danach zu suchen.

Dem Abgang fehlt es für ein IPA doch eher an Herbe, auch hier übertüncht der Alkoholgeschmack alles. Schade, dass in dieses schöne Fläschchen kein besseres Bier seinen Weg gefunden hat.

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