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Hefeliebe

18:15 Uhr – Von Dr. Gab’s hatte ich ja kürzlich schon verschiedene Biere im Glas. Das heutige Lovatura, ein NEIPA, scheint in Zusammenarbeit mit Levatura, so einer Art Hefebank, entstanden zu sein. Mein Französisch reicht leider nicht mehr aus, um die ganze Geschichte perfekt nachzuerzählen.

Das Etikett erinnert vielleicht zunächst an ein orange-braunes Leopardenfell, doch dem Fachmann schießt natürlich ins Auge, dass es sich bei den Punkten um Hefezellen handeln muss. Auch hier lächelt einen wieder das als Arzt verkleidete Bierglas an, hat was.

Das Lovatura ist goldgelb, matt und klar, bedeckt von einer stabilen, feinen Schaumschicht. Dass das Bier klar ist, wahrscheinlich sogar filtriert, ist für den Stil New England IPA recht außergewöhnlich. In die Nase dringt ein schwerer, fruchtiger Duft nach vergorenem Obst und schwarzen Johannisbeeren. Ein Hauch von Rhabarber tendiert schon eher ins Schweißelig-Unangenehme.

Der Antrunk ist herb und fruchtig, das Schweizer Bier legt sich cremig und sehr vollmundig in den Mund. In Sachen Obst bleibe ich bei den Beeren, vielleicht Stachelbeeren, auch säuerliche Trauben, wenig Most. Dazu kommt die zitrusartige Spur einer Grapefruit. Seine 7,3 Prozent Alkohol schmeckt man durchaus aus dem Lovatura raus. Hefe merke ich nicht so wirklich.

Im Abgang entfaltet es seine wuchtige Herbe noch mehr, am Gaumen streifen aber auch süßliche Töne. Der Nachgeschmack ist bitter und trocken, im Mund geht die Spucke aus und es legt sich irgendwie eine gewisse Ledrigkeit hinein.

Ich habe das Bier schon vor ein paar Wochen verkostet und fand es eigentlich ganz ordentlich. Heute schmeckt es mir gar nicht. Zu herb, zu alkoholisch, zu wuchtig, zu wenig Frucht. Vielleicht bin ich in schlechter Form, vielleicht stimmt aber auch mit dem Fläschchen was nicht nicht. Schade.

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