16:02 Uhr – Chopfab heißt auf Schweizerdeutsch genau das, nachdem es sich anhört: Kopf ab. Ich habe sprachkundige Einheimische befragt. Zumindest nach einer Drittelliterflasche des 5% starken Hellen aus der Doppelleu Brauwerkstatt aus Winterthur ist der Kopf hoffentlich noch drauf. Auf der dunklen Flasche steht lediglich in weißen, großen Buchstaben der Name des Bieres (oder der Marke?), darunter ist das Brauereilogo zu sehen: Ein zweischwänziger Löwe, ein Schwanz endet als Hopfendolde, der andere als Gerstenähre. In der Pfote hält er ein Schwert, dass er über dem Kopf schwingt. Kopf ab?
Ein wunderschönes Helles aus der Schweiz! In sattem Gold bettet es sich absolut klar unter eine üppige, sehr feine, fast schon cremige, weiße Schaumschicht. Die viele Kohlensäure ist klar sichtbar. Ein sehr sanfter, süßlich bis blumiger Duft ist zu erkennen, auch eine schwache Note von Vanille.
Der Antrunk ist leicht und frisch, sofort meldet sich eine grasige, intensive Herbe, die ich so nicht erwartet hätte. Während der Hopfen sich in der Nase gar nicht gezeigt hat, schlägt er auf der Zunge also ohne Umwege zu. Am Gaumen ist die Bittere erst eindeutig die von Gras oder Kräutern, mit der Zeit erahnt man aber auch bittere Boten von Zitrusfrüchten.
Im Abgang wird die Bittere fast etwas pelzig, was erstaunlich ist, denn sooo herb ist das Chopfab dann doch nicht. Im Nachgang wird dann der verwendete Cascade-Hopfen offensichtlicher, in Geschmackshinweisen Richtung Zitronenschale.