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Eine Straße durch die Wüste

18.56 Uhr – Mein zweites Bier aus dem Hause Blech.Brut ist das aerial.desert, ein IPA, das natürlich auch wieder in einer Dose steckt. Diese Dose ist dieses Mal mit einer Luftansicht einer schnurgeraden Straße, die durch eine rötliche Steinwüste führt, beklebt. Direkt am Straßenrand scheint es eher noch etwas sandig zu sein, doch hinter vereinzelten niedrigen Büschen wird es rot und rau. Sieht auf jeden Fall nach einer Strecke aus, auf der man ungern einen Motorschaden haben möchte. Vor allem nicht ohne kühles Bier im Kofferraum.

Das IPA, in dem Gerste, Weizen und Hafer verbraut wurden, ist von einem hellen Goldgelb, mit leichter Hefetrübung und einer recht dünnen Schaumschicht gesegnet. Der Duft ist extremste intensiv, er drängt sich schon vom Tisch her regelrecht auf. Es ist der Duft von süßem Obstsalat, was da genau drin ist, kann ich gar nicht sagen. Jede Menge Frucht auf jeden Fall, mit Trauben, süßen Äpfeln, reifer Banane, auf jeden Fall viel Ananas und ein bisschen Pfirsich aus der Dose. Säure oder Herbe geht diesem Fruchtcocktail im Geruch total ab, die ausströmende Milde ist beeindruckend.

Beim Trinken mischt sich zum fruchtigen Eindruck dann doch noch ein Hauch von Hopfen, die Herbe ist aber so gut in diese süßen Aromen eingebettet, dass man sie eigentlich gar nicht als herb wahrnimmt. Sie erinnert mehr an die leicht säuerliche Herbe von tropischen Fruchtsäften oder auch frisch gepresstem Orangensaft. Zu den oben aufgezählten Früchten gesellt sich definitiv noch Mango dazu, vielleicht auch Maracuja. Nach und nach tritt der Körper mit seinen ganz leicht gerösteten Malzaromen immer mehr in den Vordergrund. Dass diese Fruchtbombe sage und schreibe 8 Prozent Alkohol hat, wird höchstens durch eine gewissen abgestandene Schwere deutlich. Ja, an Spritzigkeit fehlt es dem aerial.desert dann doch etwas. Wäre andererseits natürlich auch tödlich, wenn dieser feine Tropfen auch noch süffig wäre. Ein ganz schön gutes Genussbier für ein besonders Gläschen und ein IPA für alle, die es nicht so mit der wuchtigen Hopfenbittere haben.

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