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Etikettenschwindel

21:35 Uhr – Die Kunst kommt dieses Mal von Michael Wiethaus, das Bier nach wie vor von Tilman Ludwig. Dieses Mal ist es das Pilsner von Tilsmans Biere aus München. Während der Inhalt der kleinen Flasche „ziemlich herb“ sein soll, wird das Etikett von einem Krebs verziert, der mit Blüten und einem Diamanten geschmückt ist.

Strohgelb und absolut klar – so ein Bier hatte ich grad schon lange nicht mehr im Glas. Das ein feiner, glänzend weißer und im Licht funkelnder Schaumberg das ganze krönt und feine Kohlensäure sichtbar ist, macht hier den perfekten Pils-Look aus.

Heraus dringt ein blumiger bis würziger Hopfenduft, dazu herbe, zurückhaltende Noten von der Limette. Der erste Schluck ist leicht und rutscht schnell über die Zunge. Das entspricht der sehr hellen Farbe und den luftigen 4,7 Prozent Alkohol.

Die Herbe ist nicht so intensiv, wie auf dem Etikett angekündigt. Klar, für den Münchner Helle-Trinker mag sie knackig sein, dem friesischen Pilsfreund dürfte hier mehr die Blumigkeit mit einer Spur von Limettenschale auf der Zunge haften bleiben.

Im Abgang wird das Pilsner etwas stumpf, es verliert schnell an Frische und die Bittertöne wirken darum nicht spritzig, sondern eher lähmend. So bleibt auch im Nachgeschmack eher eine unangenehme Zitrusherbe am Gaumen kleben.

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