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Extra gutes Triple

20:20 Uhr – Vor inzwischen schon einiger Zeit, als ich noch nicht so richtig bei den belgischen Bieren angekommen bin, war das Triple der Bierstil aus unserem kleinen Nachbarland, mit dem ich am meisten anfangen konnte. Heute mache ich mir mal wieder ein solches auf, das Triple Extra aus der Trappistenbrauerei Rochefort. Die Besonderheit ist hier zweifelsohne, dass neben den üblichen Verdächtigen auch Orangenschalen und Gewürze in den Brautopf gewandert sind. Wenn man so will, handelt es sich also um ein verschärftes Witbier mit 8,2 Prozent Alkohol.

Das Design der Flasche mit dem violetten Kronkorken haut mich jetzt nicht aus den Socken, aber es passt wohl zu einer über einhundert Jahre alten Klosterbrauerei, deren Namen auf dem Etikett auch das auffälligste Augenmerk ist.

Nachdem die Flasche beim Aufmachen schon zeigt, dass Energie in ihr steckt, belohnt das Bier optisch sofort: Satt dunkelgold, gleichmäßig trüb und edel glänzend bettet es sich unter einen feine, scheinbar schnittfeste, zweifingerbreite und äußerst standfeste Schaumschicht. Ein Augenschmaus!

Der herausströmende Duft ist lieblich und weich, blumige Töne und vor allem die fruchtigen Orangenschalen erfreuen die Nase. Es würde mich zudem nicht wundern, wenn unter den verwendeten Gewürzen Koriandersamen und Nelken wären, wobei das stichige Aroma letzterer auch von der obergärigen Trappistenhefe stammen könnte.

Der Antrunk ist cremig, das Bier läuft weich und mit viel feiner Kohlensäure über die Lippen und die Zunge. Es hat natürlich eine gewisse Schwere, wirkt aber keineswegs mastig und übersüß. Die vorhandene Malzsüße wird gut durch eine ordentliche aber angenehme Herbe ausgeglichen, ein zweiter Gegenpol sind die kräftigen Gewürzaromen. Abgerundet wird alles von der süßlichen Orangennote – ich bin begeistert!

Ein Hauch von Honig mischt sich mit steigender Temperatur in das Trappistenbier. Auch im Abgang bleibt es weich und geschmeidig, die leichte Herbe gestaltet zusammen mit der säuerlichen Bittere der Orangenschalen das finale des Triple Extras. Diese Bittere bleibt auch im Nachgeschmack lange am Gaumen haften, während sich auf der Zunge schon wieder eine Kandissüße zeigt.

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