17:21 Uhr – Nachdem ich am Wochenende die Biergartensaison eröffnet habe, soll auch auf dieser Seite jetzt der Start in den Sommer erfolgen, und zwar mit einem Bier namens „Sommerkur“ – falls Google mir „cure estivale“ richtig aus dem Französischen übersetzt hat. Das Session IPA mit Birnen- und Quittensaft wurde von der Brauerei Dr. Gab’s aus dem schweizerischen Puidoux gebraut. Auf dem Etikett sind ganz viele kleine, graue Fische zu sehen, das irritiert mich kurz ein bisschen. Solange das Bier selbst fischfrei ist, ist es aber okay.
In hellem Goldgelb strahlt des leicht getrübte Bier richtig unter einer üppigen, fluffig-groben Schaumschicht heraus. Die lebhafte Kohlensäure ist schon mit den Augen zu erkenne, vor allem dort, wo das Bier in Schaum übergeht. Der Geruch ist nicht so intensiv, wie man bei einer Mischung aus Bier und Saft erwarten würde. Im Vordergrund sind ganz klar die Bieraromen von hellem Malz, dazu kommt eine sanfte Fruchtigkeit, in der sich die Quitten erahnen lassen. Noch dezenter rieche ich die Birne, aber auch Trauben und einen Hauch von Zitrus.
Das Mischgetränk hat bei nur 4,3 Prozent Alkohol einen recht vollmundigen Aufritt, zunächst fällt eine breite Süße von Malz und leichter Frucht auf. Mit einer Spur von trockener Säure und einer kräuterwürzigen Herbe kommen aber sofort ganz andere Geschmacksrichtungen hinzu. Ich kann mich hier durchaus mit der Idee anfreunden, dass diese Bittere von den rauen Schalen einer alten, rustikalen Birnensorte kommt.
Birne und Apfel werden immer deutlicher, dank der klaren Hopfenherbe läuft das Bier vom Genfer See aber nie Gefahr, in Richtung Most zu rutschen. Der Hopfen sorgt auch für einen breit bitteren, aber nicht unangenehmen Abgang und einen Nachgeschmack, in dem die Herbe am Gaumen sogar noch knackiger wird. Nach einigen Sekunden legt sich noch die Säure von Birnen und Äpfeln dazu, ein beeindruckendes Nachspiel.