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Gepflegtes Pilschen

18:58 Uhr – Es ist zwar sehr klein geschrieben, aber für das Wortspiel „Habe die Ähre“ auf dem Etikett des Gepflegten Pils der Schlossbrauerei Kippenheim gefällt mir natürlich besonders gut. Es steht neben einem älteren Herrn, der Zylinder, Monokel, auffallend buschige Koteletten und einen gelben Frack mit schwarzen Kragen trägt. In der rechten Hand hält er zwei Gerstenähren, in der linken ein eingeschenktes PIlsglas.

Im Glas zeigt sich ein klassisches Pils: Helles Goldgelb, sehr klar, schneeweiße und weiche Schaumkrone und wilde, große Perlung. In die Nase kommt ein milder Getreideduft nach frischgebackenem Brot und eine leichte Kräuterwürze vom Hopfen.

Herrlich süffig und mild rinnt das 4,6 Prozent starke Pils über die Zunge in den Rachen. Vom unaufdringlichen Malzkörper bleibt nur dieser Hauch von hellem Brot haften, der Hopfen bringt eine gut dossierte Herbe ins Spiel und auch einen ganzen Strauß von dezenten Aromen: Da sind Heu und trockene Kräuter, aber auch ein bisschen was blumiges und sogar ein Spritzer Zitrone.

Im Abgang wird es noch einen Ticken herber, im Nachgang legt sich eine deutliche, aber gerade noch angenehme, Bitterkeit auf den Gaumen. Wirklich ein sehr solides, süffiges Pils, das nach mehr schreit.

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