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Hazy Heidi

18:28 Uhr – Wenn die Sonne langsam schwächer wird, wird der Bierdurst langsam größer. Ein Glück, dass ich noch ein schön kühles Flaschchen von Heidenpeters im Kühlschrank stehen hab. Johannes Heidenpeter braut seine Biere im Keller einer Markthalle in Kreuzberg und schenkt sie auch direkt darüber zwischen Obstläden, Metzgereien und Feinstkostständen aus. Das ist ziemlich cool, wie ich finde.

Die Hazy Heidi ist ein unfiltriertes, obergäriges Vollbier aus Gersten-, Weizen- und Hafermalz. Neudeutsch würde man dazu wohl Pale Ale sagen. Das Etikett ist in drei Flächen aufgeteilt: Das große Rechteck oben links ist dunkel petrolfarben und enthält in großen, schwarzen Buchstaben den Namen des Bieres. Darunter befindet sich eine kleinere, weiße Fläche mit dem schwarzen Brauereilogo. Rechts neben beiden Flächen steht auf schwarzem Grund mit weißer Schrift das Kleingedruckte. Sehr aufgeräumt, sehr schlicht, sehr zurückhaltend – und genau deswegen auch sehr schön.

Die Hazy Heidi ist, wie der Name schon verrät, sehr trüb, fast schon ganz lichtundurchlässiger. Das matte, dunkelgoldene Bier strahlt eine große Ruhe aus, dazu passt auch, dass der weiße Schaum nicht allzu üppig ist.

Der Geruch ist intensiv süß und fruchtig, Kiwi und reife Ananas kommen mir in die Nase geflogen. Dazu aber auch ein leichter Geruch von frischer Hefe und Getreide. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Das Bier ist deutlich herber als erwartet. Der Hopfen zeigt sich direkt von einer würzigen, waldigen Seite und drängt die fruchtigen Aromen etwas zur Seite. Die Hefe und vielleicht auch das Hafermalz sorgen für ein sehr trockenes, weiches Mundgefühl, die nur wenige Kohlensäure bringt zudem eine gewisse Schwere.

Im Abgang kommt ein bisschen Harz mit dazu, die Herbe zieht kurz nochmal an, bevor sich das Bier mit einem milden, weichen Geschmack verabschiedet. Im Nachgeschmack legt sich die Herbe trocken auf die Zunge und in den Mund.

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