19:00 Uhr – Und weil es gestern Mittag mit österreichischem Bier so schön war, bleiben wir doch gleich in der Alpenrepublik. Das Vilser Bergbräu Keller Naturtrüb aus Tirol ist in einer Drittelliterflasche mit dunkelgrünem Etikett verpackt. Darauf zu sehen ist vor allem das Brauereilogo. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass dieses Kellerbier exakt gleich gebraut wird, wie das Helle der Brauerei – aber einfach unfiltriert abgefüllt ist.
Goldgelb und leicht getrübt liegt das Bier unter einer schmalen, aber stabilen, schneeweißen Schaumschicht im Willibecher. In die Nase dringt ein aufdringlicher Geruch nach Hefe, Zopfbrot und sehr reifem, süßem Apfel. Der Hefeeindruck ist mir fast ein bisschen zu viel, aber das Zopfbrot riecht natürlich schon sehr lecker.
Der erste Schluck zeigt ein volles Bier mit ausgeprägtem Malzkörper, in dem sich zunächst wieder der süße Apfel dezent wiederfindet. Noch während der Premierenschluck im Mund ist, wird er aber von einer grasigen Hopfenherbe aufgemischt, die Süße rückt gegenüber den leichten Bittertönen in den Hintergrund.
Insgesamt ist das Bier wirklich schön ausgewogen und kann als Kellerbier mit seinem brotigen, vollen Mundgefühl punkten. Was mich etwas stört, ist der unrunde und leicht alkoholische Bittere, die sich im Nachgeschmack an den Gaumen klammert. Für ein Bier mit 5,2 Prozent Alkohol, von dem man eigentlich gerne ein paar trinken will, ist das doch eher unschön.