21:11 Uhr – Auf die Nacht noch ein paar Vitamine in Fruchtform: Das Melon Ale von Reichenauer Inselbier verspricht fruchtige Melone und einen Hauch von Erdbeere. Das ist auch auf dem komplett in Schwarz und Weiß gehaltenen Etikett zu sehen. Dort gehen eine dickbackige Melone, die mich irgendwie an Spongebob erinnert, und die in der rechten Hand eine Melone (den Hut) trägt und eine punkige Erdbeere, die neben Ringelsocken in der linken Hand auch eine Hopfendolde trägt, untergehakt und fröhlich – um nicht zu sagen beschwipst – nebeneinander her. Ein richtig cooles Etikett.
Passend zum Etikett dann auch das wunderschöne Bier: Ziemlich trüb und bernsteinfarben ist es, der dunkelweiße Schaum häuft sich üppig und äußerst langatmig darüber. Der Duft ist herrlich fruchtig und frisch, Honig- oder Zuckermelone ist hier bestimmt mit dabei, aber auch wohlriechende Blumen und ein bisschen Karamell. Ganz weit weg von den Pale Ale-typischen Zitrusnoten und doch so angenehm fruchtig. Verantwortlich dafür ist übrigens die Hopfensorte Huell Melon aus dem Anbaugebiet Tettnang.
Im Antrunk überraschen dann die deutliche Herbe und ein etwas raues Bier schon fast, so stark hat man sich schon auf die weiche Melone eingeschossen. Was von der Melone bleibt ist der Geschmack, den man im Mund hat, wenn man aus Versehen noch ein bisschen in die Melonenschale gebissen hat. Auch Stachelbeere kann ich erkennen. Dass das Melon Ale 6 Prozent Alkohol hat, kann man nachvollziehen, denn der Körper hat durchaus eine gute Schwere.
Im Abgang zieht die Bittere nochmal etwas an, zusammen mit einer letzten Fruchtnote fließt das Bier hinab. Dann bleibt eine ziemlich intensive und trockene Bitterkeit im Mund zurück, die mir etwas den Spaß an diesem Inselbier schmälert.