19:39 Uhr – Eine Gose aus Franken, das fand ich spannend. Da ich außerdem ja auch auf Holunder stehe, ist die Hollergose der Weyermann Braumanufaktur in meinen Einkaufskorb gewandert. Ein Sauerbier, gebraut mit Gersten- und Weizenmalz, Hopfen, Holunder, Koriander, Salz und Hefe. Auf dem Etikett steht über blassen, stilisierten Holderblüten eine große, dunkelrote 29. Für was diese Zahl hier steht, kann ich leider nicht rausfinden.
Die Hollergose ist sehr klar, goldgelb mit leichtem Roststich und durchzogen von großen Kohlensäurebläschen. Die weiße Schaumschicht ist schmal und verschwindet rasch. Sie gibt einen reizenden süßen Holunderduft frei, auf den ich natürlich total abfahre. Es riecht null Komma null nach Bier, sondern ausschließlich nach Holderlimo auf Kräuterteebasis.
Im Antrunk wird der süße Duft direkt relativiert. Vom Holunder ist nicht viel übrig, eine meuchtelige Säure übernimmt das Kommando. Der Holunder blitzt nur noch direkt an der Zungenspitze auf, dann verwandelt er sich sofort in alte, holzige Äpfel. Der Abgang erinnert ebenfalls an weiche Äpfel, jetzt aber an süß-saure. Nachgeschmack hat das Bier nicht besonders viel, vor allem fällt eine große Trockenheit am Gaumen auf.