16:36 Uhr – Man hat ja zur Zeit bei jedem Sonnenstrahl die Angst, dass es der letzte für 2021 sein könnte. Da ich das weitgereiste Sierra Nevada Pale Ale aus Kalifornien auf keinen Fall im Nieselregen trinken will, gibt es das heute. Die leuchtend grüne Dose ist groß mit dem Brauereilogo verziert. Das Spannende an diesem Logo ist, dass das Motiv unter dem gelben Banner immer andere Landschaften zeigt. Hier fließt zwischen Nadelwäldern ein ruhiger, klarblauer Fluss hindurch, im Hintergrund erheben sich die Hügel langsam zu einem schneebedeckten Hochgebirge. Auch wenn das für mich eher nach Kanada als nach Pazifikküste aussieht, freue ich mich auf das 5,6 Prozent starke Bier.
Bernsteinfarben glänzt das an sich klare Bier in besagtem Sonnenstrahl. An sich klar, weil im klaren Getränk schon ein paar Partikel zu sehen sind, die aber nicht zu einer Trübung führen. Der weiße Schaum hält sich ganz ordentlich und bedeckt auch nach einiger Zeit noch dünn die Oberfläche.
Der intensive Geruch fällt schon beim Einschenken auf. Süße Orangen und Mandarinen, auch etwas saftige Limette. Auch im Antrunk finden sich diese Früchte wieder, allerdings nicht mehr ganz so süß. Die leichte Herbe unterstreicht jedoch den Zitruscharakter noch stärker, Orangenschalen und auch Grapefruit machen das runde Pale Ale herrlich frisch.
Gegen Ende erhalten die herben Fruchtnoten Unterstützung von einer dezenten Kräuterbittere. Die setzt sich nach dem weichen Abgang auch deutlich am Gaumen fest und bleibt dort für eine ganze Weile. Ein tolles, geschmacklich hervorragendes Bier ohne viele Ecken oder Kanten.