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Saure Vitamine

17:44 Uhr – Allerfeinstes Hochsommerwetter, so langsam zieht aber der Schatten auf meinen Balkon und ich kann mich mit einer Dose Poppels Sour Fruit Ale Mango Passion nach draußen trauen, ohne sofort einen Hitzschlag zu kriegen. Das Sauerbier aus Schweden ist Mango- und Maracujapüree verfeinert, hat aber trotzdem noch starke 6 Prozent Alkohol. Die kastanienbraune Dose mit dem Design in verschiedenen Gelb- und Orangetönen sowie dem goldenen Deckel sieht ein wenig retro aus, die große weiße Schrift gefällt mir gut. Auf der Rückseite stehen Unmengen von kleingedrucktem Text. Der ist aber auf Schwedisch, sodass ich mir gar keine Mühe geben muss, das zu lesen. Gehen wir lieber direkt ans Glas.

Dort sieht das Getränk aus wie Maracujasaft. Trüb, dick, dunkelgelb und ohne einen Hauch von Schaum. Lediglich die Kohlensäure verrät, dass das zumindest kein purer Saft sein kann. Der Duft geht in die gleiche Richtung, und zwar in einer nie dagewesenen Intensität: Absolute Fruchtbombe, totale Maracuja. Ob da jetzt auch noch Mango dabei ist, ist schwer zu sagen. Aber es riecht auf jeden Fall viel intensiver, als die Früchte an sich.

Der erste Schluck ist vor allem sauer. Und gar nicht so dick und süß, wie man es vielleicht erwartet hätte. Durch die Säure und die Kohlensäure erhält das Bier eine tolle Spritzigkeit, die zusammen mit der großartigen Fruchtigkeit echt für ein unfassbar gutes Geschmackerlebnis sorgt. Die anfängliche Säure macht nämlich der Maracuja wieder Platz, im ganzen Mund macht sich eine Süße breit, ich schlecke mir sogar die Lippen ab. Durch die Säure entsteht aber der Eindruck, dass da auch noch ein guter Spritzer Zitronensaft mit drin ist.

Festzuhalten bleibt sicher, dass das geschmacklich mit Bier im herkömmlichen Sinne überhaupt nichts mehr zu tun hat. Trotzdem schmeckt mir dieses außergewöhnliche Gebräu aus Schweden richtig gut. Ein toller Sommerdrink, extrem erfrischend, fruchtig, süffig – aber mit diesem Alkoholgehalt auch nicht zu unterschätzen.

Im Abgang lässt die fruchtige Süße etwas nach, es erinnert nun an gesunden, ungesüßten Multivitaminsaft. Im Nachgeschmack dominiert wieder die angenehme Zitrussäure, als ob man ein Zitroneneis gegessen hätte. Die legt sich auch richtig lange an den Gaumen, wo sie mich kein bisschen stört!

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