21:04 Uhr – Malle muss nicht Mallorca oder Malediven sein, Malle gibt es auch in Belgien: Die Gemeinde in Zentralbelgien besteht aus den Dörfern Ostmalle und Westmalle, in letzterem befindet sich die Trappistenbrauerei. Dort werden nur drei verschiedene Biere gebraut, eines davon ist das Tripel. Die Flasche fällt auf, weil sie am Flaschenhals einen Ring aus Glas hat, auf dem das Wort Trappistenbier eingeprägt ist. Das rautenformige, hellgelbe Etikett ist ebenfalls recht außergewöhnlich.
Das Trappistenbier ist goldgelb und es ist beinahe schwierig, die unglaublich lebhafte Kohlensäure von Schwebstoffen im Bier zu unterscheiden. Letztere sind vorhanden, es ist also ein unfiltriertes Bier, weil sie sich aber nicht komplett mit der Flüssigkeit vermischen, wirkt das Getränk sogar klar. Die leicht gelbliche Schaumschicht ist extrem fein, extrem cremig und ziemlich ausdauernd.
In die Nase gelangt ein scharfer Duft nach Nelken, süßer Banane und reifen Mandarinen. Der Antrunk wird durch die viele Kohlensäure äußerst cremig, die süße Fruchtigkeit wird sehr schnell wieder von den intensiven Nelkenaromen überspült. Ich hatte selten ein Bier, das nicht nur krass nach Nelken gerochen hat, sondern auch im Mund die volle Portion Nelken hatte. Dazu muss man vielleicht auch erwähnen, dass das Bier bereits im März 2021 gebraut wurde. Die starke Nelkenaromatik könnte also durchaus im Reifeprozess entstanden sein.
Insgesamt merkt man dem Bier zwar seine starken 9,5 Prozent Alkohol schon an, dennoch befindet es sich eher auf der süßen Seite. Neben den Nelken- und Bananenaromen der Hefe sorgt der Hopfen für leichte Zitrusherbe, die sich vor allem hinten am Gaumen zeigt. Das ist auch im Abgang der bestimmende Geschmack. Im Nachgang zeigt sich eine leichte Herbe im Mix mit alkoholischer Süße, dann legen sich Nelkengeschmack und Trockenheit auf Zunge, Gaumen und Backeninnenseiten.