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Süßer Rauch

18:57 Uhr – Heute gehen wir tief hinein nach Franken und auch in die fränkische Bierkultur: Es gibt ein Rauchbier der Brauerei Kundmüller aus Viereth-Turnstadt: Das Weiherer Rauch. Die Halbliter-Bügelflasche ist mein einem Etikett in verschiedenen Brauntönen beklebt, hier soll mal wieder altes Papier nahgebildet werden. Neben der ausgeblichenen Farbe ist der Rand nämlich auch ausgefranst und sogar ein schwaches Wasserzeichen ist zu sehen. Scheinbar muss Rauchbier in Franken zu aussehen, siehe Schlenkerla. Ich finde es ja nicht so hübsch, zumal es von der Brauerei ja auch viel schönere Designs gibt.

Das fränkische Bier liegt rotgolden und völlig klar im Bierkrug. Die schmale Schaumschicht ist dunkelweiß, cremig und generell sehr feinporig, allerdings mit viele Einschlüssen. Heraus kommt ein feiner, rauchiger Duft. Weit weg von verbrannt oder Aschenbecher, aber eben auch eindeutig rauchig. Zusammen mit der süßen, saftigen Malznote denke ich an einen süßlich geräucherten, nassen Schinken.

Im Antrunk ist die Rauchnote eher dezent, sie wird nämlich von einer schönen, leicht herben Würze begleitet. Besonders spritzig ist das Rauchbier nicht, dank der Mischung aus dezenter Süße und feiner Würze plus Rauchnote finde ich es aber dennoch recht süffig und frisch.

Nimmt man große Schlücke gegen den Durst verschwindet der Rauch kurz sogar ganz, übrig bleibt für einen Moment ein etwas schwereres, malzbetontes helles Bier mit 5,3 Prozent Alkohol. Der Abgang ist dann erst kräuterherb, kurz richtig holzrauchig und dann im letzten Drittel wieder schön bitter. Im Nachgeschmack hängt die würzige Herbe (Liebstöckel?) zusammen mit der holzigen Rauchigkeit am Gaumen.

Ein schönes, erfrischendes Rauchbier für Rauchbier-Einsteiger. An einem warmen Biergartentag aus dem Halbliterkrug absolut empfehlenswert.

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