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Trunk aus Bier und Met

14:22 Uhr – Der Asengott Heimdall ist der Wächter über die Regenbogenbrücke, die die Welt der Menschen mit der Welt der Götter verbindet. Dort begrüßt er auch die gefallenen Krieger, die nach Walhalla einziehen. Ihm widmet die Wacken Brauerei das Biermischgetränk Heimdalls Willkomm, ein Trunk aus Bier und Met, also Honigwein.

Auf dem Etikett fällt vor allem das markante, riesige Horn auf, in das Heimdall bläst. Er trägt ein grün-weiß gestreiftes Hemd und einen lila Hut mit Püscheln und erinnert so ein bisschen an einen verranzten Zirkusdirektor. In der rechten Hand hält das langhaarige Männchen außerdem ein geflügeltes Schwert.

Das Mischgetränk ist kupferfarben bis hin zu einem hellen Rotbraun. Der üppige, feinporige Schaum hat einen leichten Gelbstich, er hält sehr lange. Sehr fein kann man die aufsteigende Kohlensäure im deutlich getrübten Bier erkennen.

Der Geruch ist schwer und scheint etwas abgestanden. Der säuerlich-deftige Geruch erinnert mich direkt an gekochtes Hirschfleisch oder Sauerbraten. Neben diesen animalischen Tönen machen sich auch schwere, vergorene Früchte bemerkbar.

Das Heimdalls Willkomm überrascht zunächst mit der breiten Süße von fruchtigem Apfelmost. Hinten auf der Zunge zeigt sich rasch eine fruchtige Säure, die man von Sauerbier oder eben auch Most oder Sekt kennt. Zwar hat das 6,5 Prozent starke Mischgetränk einen starken Körper, die Süße und die reichliche Kohlensäure machen es aber auch gefährlich süffig.

Das Bier zieht hier gegen den beigemischten Honigwein definitiv den Kürzeren, denn von klassischen Bieraromen ist quasi nichts zu erkennen. Allerdings ist auch vom Honig nichts spürbar. Vielmehr kommt nach und nach eine leichte und doch scharfe Note von Pfeffer und Chili ins Spiel, die sich bisher gut in der mastigen Süße versteckt gehalten hat.

Im Abgang dominiert klar die Säure, die das Bier zusammen mit einem leichten Kratzen den Hals hinabschickt. Zurück bleibt ein trockener Mund, in dem eine Mischung aus bitterer und fruchtiger Säure nachhallt.

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