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Von Schustern und Leisten

18:50 Uhr – Weizen IPAs oder gehopfte Weißbiere mag ich tendenziell gerne, mal schauen, wie so ein klassisches IPA aus einer traditionellen Weißbierbrauerei schmeckt. Das macht nämlich die Brauerei Karg aus Murnau am Staffelsee mit ihrem „a IPA vom Karg“. Es wird zwar auch Weizenmalz verwendet, aber mehr Gerstenmalz. Darum handelt es sicher nicht mehr um ein Weizenbier, was das Bier schon deswegen zu einem Exoten in der Brauerei macht.

Beim Etikett bekommt man eher den Eindruck, dass die Brauerei dieses Bier sehr gerne als Exot positioniert, um die verwöhnte Weißbierkundschaft nicht zu verschrecken. Auf blaumem Hintergrund ist scheinbar mit blauen und gelben Fingerfarben groß das Wort IPA aufgemalt, es wirkt schon eher wie das Resultat eines Malwettbewerbs der Unterstufe. Das Brauereilogo sucht man vergeblich.

Optisch ist das bayerische IPA schon mal ein Gedicht: Trüb und bernsteinfarben ist es, bedeckt von einer leicht gelblichen, üppigen Schaumkrone, die oben fein und nach unten hin grob ist und schon schwer an ein schönes Hefeweizen erinnert. Auch im Geruch drängt sich eine schwere Hefenote nach vorne, vielleicht ist hier auch Weißbierhefe im Spiel. Nuancen von Mandarine geben dem Duft eine leichte Fruchtigkeit, auch ein ganz klein bisschen Rauch meine ich zu erahnen.

Der Antrunk ist rau, die Herbe von trockenen Orangenschalen ist sofort am Start. Dahinter versteckt sich die Fruchtigkeit von Mandarinen und etwas tropische Süße. Die Herbe ist aber leider wirklich sehr dominant und auch etwas unangenehm, darum macht es leider nicht so viel Spaß, dieses 7 Prozent starke Bier zu trinken. Das ist meilenweit unter all dem, was ich sonst von der Brauerei Karg gewöhnt bin.

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