22:11 Uhr – Die Äste des Yggdrasil beschirmen alle neuen Welten des nordischen Pantheons. Yggdrasil, der Weltenbaum, ist die Verkörperung des Ganzen und steht symbolisch für die Vielfalt. Ihr ahnt es schon, wir sind wieder in der mythischen Nordwelt und damit bei einem Bier aus der Wacken Brauerei. Heute eben das Nordic Red Ale namens, tada, Yggdrasil.
Das Etikett ist auch ziemlich cool: Auf dunkelrotem Hintergrund ist der Weltenbaum zu sehen, seine Äste und Wurzeln sind sehr ineinander verschlungen, auf ihm sitzt ein Adler (oder halt irgendein großer Vogel). Blätter hat er gar keine. Darunter der Namen des Bieres in Großbuchstaben, das passt. Das Bier selbst ist kastanienbraun mit einem deutlichen Kupferstich, der wenige Schaum verflüchtigt sich leider recht schnell.
Der Geruch ist nicht sonderlich intensiv, das Yggdrasil riecht dezent nach Katjes Joghurtgummis. Also eher in eine leicht süßliche Richtung. Beim ersten Schluck stechen dann deutlich saure Beeren hervor, fast als ob man Bier mit Johannisbeersaft gemischt hätte. Ein Blick auf die Zutatenliste sagt aber: Nein. Dieses fruchtig-herbe Aroma kommt also wohl vom Hopfen. Dass ich mal ein Bier hatte, das so klar nach Beeren geschmeckt hätte, daran erinnere ich mich nicht. Umso erstaunlicher, da die Beeren im Duft kaum auszumachen sind. Nach und nach schlägt die fruchtige Herbe in fruchtige Süße um, es kommt nun auch der Geschmack von roten Trauben durch. Diese Art der Fruchtigkeit ist wirklich erstaunlich und irritiert mich etwas, weil ich das eher bei einem Sauerbier erwarten würde. Blendet man den Bierstil Red Ale ein, ist das aber schon recht faszinierend. Tatsächlich scheint Yggdrasil für die Vielfalt zu stehen.