Zum Inhalt springen

Berliner Dunkel

19:35 Uhr – Bei dunklem Lager denke ich zuerst an München und dann, bei Schwarzbier, ganz schnell aber auch an den Osten der Republik. Ob die Hauptstadt auch dunkel kann, wird das Original Dunkles Lager von der Brauerei Lemke zeigen.

Die Drittelliterflasche ziert ein rundes, hauptsächlich graues Etikett. Die Akzente sind rot, genau wie der Traktor, der hier über ein rotes Gerstenfeld fährt. Auch die Faust, die oben in der Mitte Getreideähren auspresst, ist auf rotem Hintergrund gemalt. Interessant finde ich, dass hier alle verwendeten Malzsorgen aufgezählt sind (Pilsner, Wiener, Caraaroma, Carafa). Das findet man selten, bei hopfigen Craft-Bieren sind höchstens mal die Hopfensorten zu finden.

Kastanienbraun mit leichtem Rotschimmer sieht das klare Bier genau so aus, wie ein Dunkel auszusehen hat. Die lebendige, feine Kohlensäure und die dunkelweiße Schaumkrone runden das Bild ab. Sehr dezent ist der Getreidegeruch, auch süßlicher Schwarztee und ein bisschen Stroh kommen in die Nase.

Der Antrunk des Lagers ist spritzig und leicht – und durch ein hartes Mundgefühl doch auch etwas rau. Geröstetes Getreide dominiert auf eine elegante Art. Trockenes Holz und Stroh unterstreichen das etwas Ungehobelte, Nuancen von Kaffee und Kakao passen gut zur Farbe.

Hinten raus kommt noch ein bisschen Herbe ins Spiel, sowohl kräuterige vom Hopfen als auch die Röstbittere vom dunklen Malz. Zurück bleibt der Geschmack von altem, trockenen Schwarzbrot. Ein absolut süffiges, gut trinkbares – aber auch recht gewöhnliches Dunkel.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert