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Beschwipste Maria

19:20 Uhr – Endlich herbstelt es richtig, da kann man sich mit gutem Gewissen einen schweren, dunklen Doppelbock genehmigen. Die dunkelrote Farbe des Etiketts des Mariator Weizenbock von Kössel Bräu in Eisenberg tut das ihrige dazu. Abgebildete sind zwei historische Ortsansichten. Einmal die Wallfahrtskirche, daneben wohl die Brauerei mit rauchendem Schornstein und einem großen, überdachten Biergarten. Auf dem Flaschenhals ist nochmal die Kirche zu sehen. Doppelt hält eben besser.

Hellbraun und sehr trüb ist der Mariator, der feinporige, cremefarbene Schaum wird von zahlreichen kleinen Blasen durchlöchert. In die Nase gelangt ziemlich viel Banane, gemischt mit schweren Aromen von eingelegten Beeren und dunkel geröstetem Getreide. Tatsächlich kündigen sich auch die 7,3 Prozent Alkohol schon im Geruch an.

Der Antrunk ist vollmundig und weich, der erste Schluck rutscht richtig schön in den Mund hinein. Die fruchtigen Aromen verschieben sich etwas zu grüner Banane und säuerlichen Trauben oder Beeren. Das Malz liefert trotz der recht dunklen Farbe nur wenige Röstaromen, vielmehr ist da eine unaufdringliche und doch breite Süße zu schmecken. In Kombination mit der bereits erwähnten leichten Säure schmecke ich jetzt einen etwas säuerlichen, aber schon älteren Apfel.

Im Abgang kommt die Banane wieder deutlicher zurück und bildet zusammen mit dem säuerlichen Apfel ein schönes Duett. Zu meinem Missfallen flackert der Alkoholgeschmack ziemlich stark auf. Er ist es auch, der im Nachgeschmack den Ton angibt.

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