18:02 Uhr – Die Sonne brennt gerade noch so richtig vom Himmel. 34 Grad zeigt mein Thermometer auf dem Balkon an. Und das steht im Schatten, ganz im Gegensatz zu mir. Da kann das Feierabendbierchen natürlich nicht lange warten. Ein Frisch-Pils von Wolfscraft aus München soll es heute sein. Das Etikett fügt sich nahtlos in die der bereits verkosteten Biere aus dieser Brauerei ein: Dunkelrot gestempelter Wolfskopf über dem Wasserzeichen einer Hopfenpflanze.
Herrlich strohgelb glänzt das Pils in der Sonne, die weiße, cremige Schaumkrone bedeckt es stilecht. Auffällig für ein Pils ist die Trübe, sieht aber gut aus. Der Geruch ist intensiv und fruchtig, auch ein paar Blumen und sogar frische Rohkost finden den Weg in die Nase.
Im Antrunk zeigt sich das Bier dann zunächst von seiner herben Seite, das darf bei einem Pils ja definitiv auch so sein. Dazu kommen fruchtige Töne von roten Johannisbeeren, die nicht süß, aber auch nicht extrem sauer sind. Außerdem ist das Frisch-Pils ganz schön würzig, weit über die erschnupperte Blumigkeit hinaus.
Im Abgang und Nachgeschmack sorgt die Herbe leider für ein etwas dumpfes bis betäubtes Mundgefühl, das ist nicht so prickelnd.