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Bier und Wein, das…

21:51 Uhr – Wenn der Vater Winzer ist und der Sohn Brauer, was will man da machen? Im Falle der Hertl Braumanufaktur aus dem fränkischen Schlüsselfeld ist das gemeinsame Werk ein Wein & Bier Hybrid namens Vater & Sohn. Auf dem Etikett sind dann auch Vater Bernd und Sohn David zu sehen, die beiden stehen sich gegenüber und schauen sich tief in die Augen. Man kann die Blicke, gezeigt durch eine Art Laserstrahlen, richtig sehen. In der Mitte des Bildes prallen sie unter lautem Getöse zusammen und ergeben eine Mischfrucht aus Weintraube und Hopfendolde. Schöne Darstellung des Themas und der beiden wichtigen Personen. Der Hals der Drittelliter Bierflasche ist mit Goldfolie umhüllt, was nochmal zeigt, dass hier nicht einfach nur Bier drin ist. Ich bin richtig gespannt!

Optisch ist das Getränk eindeutig ein Rotwein. Zwar verrät beim Einschenken kurz eine dünne Schaumschicht die Kohlensäure, doch die ist schon wieder verschwunden, wenn das Glas gefüllt ist. Dunkelrot glänzend liegt die Mischung aus Stout und Domina Frankenwein da.

Auch in der Nase zeigen sich erst und deutlich die typischen schweren, leicht säuerlichen und fruchtigen Rotweinnoten. Doch beim zweiten Hineinriechen ist auch das schwarze Bier mit seinen leichten Röstaromen und einem Hauch von Lakritze zu finden. Der gemeinsame Nenner sind dunkle Beeren, vielleicht sogar Trockenfrüchte.

Der Antrunk ist gleichzeitig sauer und von einer starken Röstherbe gezeichnet. Im ersten Moment ist die Kombination zugegebenermaßen etwas schwierig. Auch nach mehreren Schlücken ist festzuhalten, dass das irgendwie nichts so ganz ist. Der Rotwein macht mit dieser schnellen Säure den Anfang, wird dann aber sofort von den schweren Röstaromen des dunklen Malzes überrollt. Im Mund deutet sich die Süße von Trauben und Rosinen an, die aber jetzt wieder von der dicken Weinsäure überlagert wird.

Richtig deutlich wird der Rotwein im Abgang, hier ist von Bier eigentlich nichts zu schmecken. Das schaltet sich erst nach dem Schlucken wieder ein und holt sich mit den Tönen von leichtem Kaffee und dunkler Schokolade den trockenen, fast schon scharfen und langanhaltenden Nachgeschmack. Der zwar geschmacklich wie gesagt eher beim Bier liegt, das pelzige Mundgefühl erinnert mich dann doch wieder eher an Wein.

So richtig schlecht schmeckt der 9% schwere Hybrid aus dem Hause Hertl nicht, aber so richtig glücklich macht er mich auch nicht. Ich bin froh, dass ich die Flasche probiert habe, muss aber in nächster Zeit glaub ähnliches nicht mehr unbedingt haben.

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