17:59 Uhr – Eine fast schon ikonische Bierdose – und ich muss entsetzt feststellen, dass ich das Stone IPA an dieser Stelle noch nie vorgestellt habe. Auf der schwarzen Dose steht in leuchtendem Grün groß IPA, ganz unten hat sie einen Balken in der gleichen Farbe. Zentral ist die Fratze mit den gewellten Hörnern, eine Mischung aus Maske und Totenschädeln mit gefährlichen Rinderhörnern. Diese Darstellung ist genauso glänzend silbern wie der Name der Brauerei aus dem kalifornischen Escondido. Rund um den Schädel sind grüne Hopfendolden zu sehen.
Dunkelgold und leicht getrübt füllt das amerikanische Craft-Beer ein originales und sehr kleines Verkostungsglas von Stone Brewing. Der Schaum ist dunkelweiß, fast ein bisschen gelblich, und sehr fest und uneben.
Heraus drängt ein intensiver Hopfenduft. Dominant sind herbe Zitrusaromen, vor allem von Grapefruit. Aber schon so, dass man noch gut erahnen kann, dass hier keine Früchte drin sind, sondern jede Menge Hopfen. Auch eine etwas schwerere, waldige Note von Kiefernnadeln kommt dazu.
Im Antrunk ist das 6,9 Prozent starke Bier dann auch recht herb, die Bittere rutscht über die Zunge und setzt sich dann hinten am Gaumen ab. Über die Herbe arbeiten sich langsam die Zitrusaromen zurück. Zuerst die bittere Grapefruit, die immer mehr zur Zitrone oder gar zur nicht sehr süßen Orange wird. Auch noch unfreie Ananas und Stachelbeeren sind dabei.
Der volle, aber nicht vordrängende Malzkörper erinnert an etwas rustikaleres Brot, das harmoniert gut mit dem zweiten Eindruck, den der Hopfen neben dem Fruchtigen hinterlässt: Kiefernnadeln, helles Holz, herbe Kräuter.
Der Abgang ist natürlich auch recht herb, neben Zitrusschalen sorgen auch hier die waldigen Noten dafür. Im Nachgeschmack zieht die Bitterkeit sogar noch etwas an, massenhaft Speichel läuft im Mund zusammen. Trockene Grapefruitschale und Holz hängen sich minutenlang an den Gaumen.