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Das neue Büble

19:22 Uhr – Nachdem ich vor ziemlich genau zwei Jahren zum 60. Geburtstag meines Vaters mein erstes Hefeweizen gebraut habe, habe ich mich in diesem Jahr zu einer Neuauflage mit leicht veränderter Rezeptur entschieden. Das Adrazhofener Büble Bier wurde wieder aus Wiener- und Weizenmalz, Siebenbrünnenwasser, Hopfen aus dem Garten in Adrazhofen und klassischer Weißbierhefe gebraut. Was ich diesmal verändert habe, ist die Hopfenmenge. Neben der für Weizen typischen minimalen Hopfengabe in die kochende Würze habe ich dieses Mal noch einige Hopfendolden in das abkühlende Bier gegeben. Dadurch wollte ich dem Hefeweizen noch einen spannenden Dreh mitgeben.

Das Etikett ist nahezu unverändert, nur an der Jahreszahl habe ich natürlich drehen müssen.

Im Glas ist das Bier matt hellgelb mit einer leichten Trübung. Ich habe allerdings beim Einschenken auch darauf geachtet, dass nicht der geballte Bodensatz ins Glas kommt. Fast wirkt es ein bisschen dünn, dennoch sind einige Hefeschlieren zu erkennen. Die grobperlende Kohlensäure erzeugt einen schneeweißen Schaum aus feinen Bläschen, der zwar schnell abnimmt, aber dann doch immerhin als dünne Schaumschicht bleibt.

Der Geruch ist eindeutig der eines Weizenbieres, ergänzt allerdings durch würzige, leicht miefige Hopfenaromen. Das miefige ist jetzt aber nicht so wie alter Fisch oder faulige Eier, viel mehr duftet es nach nassem Stroh.

Der erste tiefe Schluck kommt mit so vielen Eindrücken zur gleichen Zeit daher, dass ich sie erst mal ordnen muss. Erst überrascht eine würzige, säuerliche Herbe. Sehr dezent, aber soweit vorhanden, dass man keine Süße spürt. Trotzdem schmeckt das Bier noch nach Weizen, denn dessen Geschmack ist auch hier sehr deutlich. Vor allem die starke Hefenote, die für ein brotiges Aroma sorgt, ist typisch. Diese brotige Trockenheit legt sich nach einem leicht hopfigen Abgang auch im Nachgeschmack in den Mund und macht Lust auf den nächsten Schluck.

Nach und nach wird das Bier süßlicher, noch vollmundiger und sogar ein bisschen blumig bis fruchtig. Was bleibt ist die Würzigkeit des Adrazhofener Hopfens, die so auch im zweiten Hopfentropfen zu finden war. Es ist wieder ein mehr als trinkbares Gebräu entstanden, würde ich sagen, auch wenn es mir persönlich fast ein bisschen zu langweilig ist.

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