17:51 Uhr – Nach dem riesigen Hype um das ALD IPA in den letzten Wochen öffne ich mir heute schon wieder ein Dosenbier von Aldi. Und zwar das Reeper B. India Pale Ale, laut Beschriftung ein exotisches Session Craft Beer. Hinter der Marke Reeper B. steht das Unternehmen Reepbana GmbH des ehemaligen Oettinger-Managers Jan-Peter Stölken. Es liegt also nahe, dass dieses Bier in einer der Oettinger Brauereien gebraut wird. Neben dem Verkauf bei Aldi wird das Bier wohl hauptsächlich als gutes deutsches Bier exportiert.
Die blaugrüne Drittelliterdose ist mit einer exotischen Schönheit mit langem dunklen Haar verschönert, die in einem hölzernen Kanu im Sonnenuntergang umherpaddelt. Das geblümte Kleid und die weiße Blume in ihrem Haar führen uns in die Südsee, der rot und gelb gestreifte Himmel erinnert stark an ein Retrodesign. Die kräftigen Farben und das einfache Motiv gefallen mir eigentlich ganz gut, auch ohne die Verbindung zur Reeperbahn und Hamburg.
Im Glas zeigt sich das IPA strohgelb und extrem klar, auffällig ist die viele, sehr sichtbare Kohlensäure. Die weiße Schaumkrone ist fein und üppig, sie hält sich sogar recht lang. Der Duft ist sehr intensiv und in der Tat tropisch: Süße Früchte und Zitrusaromen kommen in die Nase, auch stark duftende Blumen und ein Hauch von Harz sind dabei.
Nach diesem vielversprechenden Geruch enttäuscht der erste Schluck dann leider doch. Der läuft ziemlich geräusch- und geschmacksarm über die Zunge und verabschiedet sich mit einer unangenehmen Bittere von künstlicher Zitrone. Das 5 Prozent starke Bier hat zwar einen spürbaren Malzkörper, aber auch der liefert kaum Geschmack. Das ist schon etwas wenig, was hier angeboten wird. Andererseits ist das leichte IPA natürlich auch gut trinkbar, bis auf die holprige Herbe am Ende ein passabler Durstlöscher mit leichten Zitrustönen für sehr kleines Geld. Wirklich unangenehm ist der trockene, künstliche Bittere, die sich noch Minuten nach dem letzten Schluck als Beleag auf den Gaumen legt.