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Helles aus Kißlegg

18:11 Uhr – Nachdem es heute Nach gewittert und geregnet hat und auch der Tag eher trüb und grau war, kommt pünktlich zum Feierabendbier doch noch die Sonne raus. Vermutlich die letzte Spätsommerchance für ein Helles aus der Region: Das kommt heute von Kißlegger Kellerbräu.

Das Helle bedeutet für die Brauerei meiner Meinung nach gleich zwei einschneidende Neuerungen: Zum einen handelt es sich (soweit ich weiß) um das erste filtrierte Bier, zum anderen wurde für diese Sorte von der Bügelflasche auf die – sortentypsiche – Euroflasche umgestellt. Filtriert und abgefüllt wird bei der Brauerei Stolz in Isny, gebraut aber nach wie vor in Kißlegg.

Auch beim Etikett weicht die Brauerei hier etwas von bisherigen, sehr gelben Design ab. Ich fand das ja bisher schon sehr schön, muss aber sagen, dass mir die neue Version noch besser gefällt. Auf cremefarbenem Hintergrund ist dominant das modern anmutende Logo von Kißlegger Kellerbräu zu sehen, darunter, in weißen Großbuchstaben auf dunkelgrünem Hintergrund, steht das Wort „Helles“. Und jetzt kommt der Bruch vom Modernen ins Klassisch-Traditionelle: Im unteren Drittel des Etiketts ist die historische Ansicht eines kleinen Orts gemalt. Ich gehe mal davon aus, dass es Kißlegg ist. Im Hintergrund zeichnen sich weiße und gelbe Felder ab, dazu einzelne Nadelbäume. Auch wenn auf den Dächern im Vordergrund kein Schnee liegt, denke ich doch sofort an eine Winterlandschaft. Vielleicht sind wir im frühen Frühling und die Sonne holt gerade den letzten Schnee von den Feldern. Das sieht wirklich sehr hübsch aus. Eingefangen und zurück nach 2020 geholt wird das Motiv durch die Internetadressen der Brauerei am unteren Rand des Etiketts.

Das Glas ist mit einem hellen, strohgelben und glänzenden Bier gefüllt, das dank Filtration absolut klar ist und durch viel lebhafte Kohlensäure auffällt. Die zunächst üppige Schaumkrone reduziert sich schnell, bleibt aber als dünne, feinporige und weiße Bedeckung zurück.

In die Nase gelangen malzig bis brotige Getreidearomen, der typische, dezente Biergeruch eben. Auch eine gewisse strohige Frische ist auszumachen. Der Antrunk ist – in Anbetracht der etwas dünnen Optik und der lediglich 4,8 Prozent Alkohol, äußerst vollmundig und würzig. Angenehm weiche Töne von Getreide und Weißbrot füllen den Mund, ohne dabei ins Süße abzudriften. Die schöne Spritzigkeit in Kombination mit der leichten Brotigkeit machen das Helle sehr süffig. Der Hopfen hält sich zurück, bringt maximal eine Spur von Kräutern und Stroh ins Spiel.

Im Abgang zeigt sich für einem Moment eine hopfige bis leicht erdige Herbe, die aber schnell wieder vom breiten, süßlichen Getreidegeschmack überlagert wird. Außerdem schaffen es im Nachgeschmack dezent nussige Noten und eine Spur von weißem Pfeffer an den Gaumen.

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