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Herb, nicht bitter

21:35 Uhr – Als ich einst in Berlin an der Spree entlangspaziert bin, vorbei an der Rummelsburger Bucht und rüber auf die Landzunge nach Stralau – da hab ich gedacht, dass man dort sicher ganz gut wohnen könnte. Das hat sich bisher nicht ergeben. Aber immerhin habe ich jetzt ein Bier vor mir stehen, das nach diesem Stückchen Hauptstadt benannt ist: Das Stralauer Pils von Straßenbräu. Die weiße Dose ist mit klarer schwarzer Schrift eindeutig und nur mit dem nötigsten beschriftet. Das Brauereilogo sowie eine Gerstenähre runden den unaufgeregten Chic in Sonnengelb ab.

Obwohl das Pils unfiltriert ist, läuft es scheinbar klar ins Glas. Es hat eine üppige, saftig goldene Farbe, die für diesen Bierstil schon am oberen Ende der Farbskala ist, aber daran wollen wir uns nicht stören. Der feine, strahlend weiße Schaum funkelt im Licht.

Der Geruch ist frisch und fruchtig, ohne zu exotisch zu werden. Knackiger Apfel, ein Hauch von Salbei und ein Spritzer Limette. Im ersten Schluck fällt zuerst eine interessante Herbe auf; sie hat nämlich herbe, kräuterartige Aromen, ist aber eigentlich gar nicht bitter. Das weiche Mundgefühl und der volle Körper wollen nicht so recht zur Idee eines schlanken Pils passen, machen das Berliner Bier aber angenehm süß und vollmundig.

Richtig süffig ist das Stralauer Pils mit seinen 5 Prozent Alkohol und das Glas wird leerer und leerer. Die säuerliche Herbe im Abgang ist wiederum nicht so richtig bitter, sie erinnert mich an das Fruchtfleisch einer saftigen Orange. Im Nachgeschmack legen sich harmonische Kräuter auf die Zunge.

Ein unkompliziertes Bier von Straßenbräu, das trotzdem das gewisse Etwas hat. Ich mag es!

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