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Vivid Dreams

19:45 Uhr – Puh, jetzt ist es draußen ganz schön ungemütlich, kalt und stockdunkel geworden. Das heutige Feierabendbier kann ich also leider nicht auf dem Balkon genießen, obwohl es bestimmt ein ganz klassisches Sommer-Sonne-Balkon-Bier wäre, das Vivid Dreams IPA von Blech Brut. Vivid Dreams sind auf Deutsch Klarträume, also Träume, bei denen man sich während des Träumens bewusst ist, dass alles nur ein Traum ist. Wenn das Bier auch sowas in die Richtung ist, darf ich mich wohl freuen.

Das Design der Drittelliterdose sieht für mich aus, als ob verschiedenfarbige Schichten von altem, ausgeblichenen und farbigem Putz von einer Wand abblättern würden. Risse und erste Anzeichen von Schimmelbildung durchziehen das Bild, die Farben haben vielleicht etwas leicht halluzinogenes.

Extrem trüb und in dunklem Goldgelb läuft das Bier aus der Dose ins Glas, bedeckt von einer üppigen, feinporigen und cremigen Schaumschicht. Schon beim Einschenken schlägt einem der super fruchtige Duft von tropischen Früchten, Beeren und ein Hauch von Salbei entgegen.

Im Antrunk ist das Vivid Dreams ganz kurz überraschend herb, dann kommt aber sofort die geballte Fruchtsüße. Schwere und reife gelbe Früchte wie Mango sind der Schwerpunkt, mir kommt aber auch Orangenmarmelade in den Sinn. Nach und nach werden die Fruchtaromen von etwas herberen Tönen von Harz und Fichtennadeln gestört. Durch seine cremige Textur, die wenige Kohlensäure und die 7,3 Prozent Alkohol ist das IPA nicht gerade ein Durstlöschern, sondern eher ein Getränk, an dem man ein wenig länger trinken kann.

Im Abgang dann säuerlicher, fast schon vergorener Ananassaft, später legt sich ein breiter, trockener Geschmack auf die Zunge. Ein fruchtig-herbes Bier mit tollem Mundgefühl, aber nicht mein Favorit von Blech Brut. Jammern auf hohem Niveau.

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